Eels: Souljacker

Soll ich all den vielen Fans des Scientologen Beck mal auf die Füße treten? „Souljacker“ ist besser als das, was Beck zuletzt zustande gebracht. Es geht in die selbe Richtung, nur weiter, nur schöner, nur großartiger, nur atypischer. Schön, dass es solche Alben gibt, die einer Berg- und Talfahrt der Gefühle durch das Land der gekreuzten Genres ähneln. Wer auf dieser Platte nicht mindestens zwei oder drei Stücke findet, denen er sich bedingungslos und mit Freude hingeben kann, der hat keine Ahnung von Musik. Arroganz galore!

„I like to rock“ soll E, der Kopf der Eels, mal ganz schlicht und korrekt gesagt haben. Na Junge, dann lass es raus, hätte man ihm damals gerne zugerufen. Anscheinend brauchte das niemand. Heute hat er es geschnallt. Und wie er es nunmehr rauslässt. „Souljacker“ heißt das Ventil seines Triebes, Häuser, Wohnstuben, das Innere von Autos, Städte, Länder, Welten zu rocken. Erwähnte ich bereits Beck? Vergesst den. Der soll im Namen der Scientologen spenden, beten und dienen. Eels haben jetzt das Zepter in der Hand. Die Freaks sind unter uns. Damit sie sich nicht einsam fühlen, haben sie ein paar Gleichgesinnte engagiert. Schlagzeuger Butch zum Beispiel. Oder Joe Gore an der Klampfe. Nicht zu vergessen ihren Helden Koool G Murder, der den verzerrten Bass bedient. Zuletzt durfte John Parish, Produzent und Komponist für u.a. PF Harvey und Giant Sand, mit ins Boot steigen, um an Knöpfen zu drehen und Tausende Instrumente zu spielen (Gitarre, Percussion, Keyboards). Ach herrlich, „Souljacker“ ist eine Wohltat für Geist und Seele. Romantisch oder kompromisslos dem Rock verschrieben. Egal, was ihr wollt, hier bekommt ihr es. Alles in einem Paket mitgeliefert. Bedingungslos sagte ich ja. Bedingungslos müsst ihr nämlich dieser Scheibe huldigen. Weitersagen!

Eels: Souljacker
(Motor Music/Universal)

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