Ian McNabb: Waifs & Strays

Ian McNabb (ex-Icicle Works) ist ein superber Komponist und hat eine absolut einprägsame Stimme. Trotz allem schafft er es immer wieder, seine Alben ungefähr zur Hälfte an die Wand zu fahren. Oft etwas unentschlossen, zu überproduziert und glatt, nudelt er ursprünglich gute Songs zu Tode. Dass er zu Ecken und Kanten fähig ist, beweist „Waifs & Strays“: Eine Sammlung von 14 Demos, Session-Outtakes und allerlei anderer Kuriositäten, die den Musiker von seiner rohen Seite zeigen.

Seine erste Solosingle „Great Dreams Of Heaven“ kommt auf dem Album von 1993 so weich gespült rüber, dass man fast nicht erkennt, was das für ein brillanter Songs ist. Auf der vorliegenden CD ist eine Live-Version mit Crazy Horse drauf, die dem Song seine Größe zurück gibt. Skurril ist das Demo von „Time Of My Time“: Hier simuliert Ian McNabb alleine einen Gospelchor. Weil ihm der Song aber zu sehr nach Isley Bros klang, hat er ihn nie veröffentlicht. Abgerundet durch ebenso sympathische wie informative Liner-Notes hält „Waifs & Strays“ meinen Glauben hoch, dass dieser Mann irgendwann ein wirklich großes Album aufnehmen wird.

Ian McNabb: Waifs & Strays
(Evangeline/Edel Contraire)

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