Greil Marcus, der bekannte Rockkritiker, hält ganz große Stücke von dem New Yorker Newcomer Yeah Yeah Yeahs. Er sagt, der Name sei schlecht. Kann man beipflichten. Oder? Vielleicht drückt er genau das aus, wofür die Band steht: Exzess, Jubel, Trubel, Action. The Action is go – das sagten mal Fu Manchu. Das Trio um Sängerin Karen O fügt sich nur zu gut als Glied in eine Kette ein, deren vorderen Elemente von The Moldy Peaches, The White Stripes und The Strokes besetzt sind. Rotzfrech rock’n’rollen sie mit.
Einer der fünf Songs der Debüt-EP fällt völlig aus dem Rahmen: „Art Song“. Melodisches, an Kinderlieder Erinnerndes wechselt sich mit Grindcore- und Schreiattacken ab. Wilde Sache, das. Ein Kollege sagte nach dem Genuss der Band im Vorprogramm von Jon Spencer, die Frontfrau habe Charisma und aus der könne mal was werden. Das glaube ich auch. Sie sieht auf den Fotos unglaublich unschuldig aus. Auf Platte wird sie zum wild um sich beißenden Werwolf. Im letzten Stück singt sie denn auch mal und gibt somit mit ihrer Band das geschlechtlich gemischte Pendant zu den Beats Of Bourbon ab. Ach ja: „Our Time“ erinnert phasenweise sogar an „Crimson & Glover“ (Joan Jett & The Blackhearts). Meint ihr nicht auch?
Yeah Yeah Yeahs: Yeah Yeah Yeahs
(Wichita/Clearspot/EFA)