Live: Manfred Mann’s Earth Band

Losheim, Eisenbahnhalle. 3.5.2002

Ich war eigentlich nie ein großer Earth Band-Fan, bin aber mit einem Arbeitskollegen aus Neugier hingefahren. Dass der ursprüngliche Gitarrist/Sänger Mick Rogers immer noch dabei ist (er ist ja schon 1983 zurückgekehrt, aber die Nachricht ist mir irgendwie entgangen) hat mich sehr gefreut. Um so mehr, nachdem er den Dylan-Oldie (und Earth Band-Klassiker) „Father of Day, Father of Night“ gesungen hat. Seine Stimme ist noch stärker und wärmer, als in den Siebzigern.

Hauptsänger Noel McCalla war für das Material der Chris Thompson-Ära verantwortlich, also die Hits, die in der Zeit ohne Rogers aufgenommen worden sind, wie z.B. „Blinded By The Light“ oder „Davy’s On the Road Again“. McCalla ist ein sehr begabter Sänger, der Thompson genau kopieren kann; die Stimme von Rogers hat aber für mich mehr Eigencharakter. Bei zwei interessanten Coverversionen hat die Band beide Stimmen bestens ausgenutzt: Neil Young’s „Don’t Let It Bring You Down“ und der Boss‘ „Dancing In the Dark“, gesungen als Kanon mit „House of the Rising Sun“ (viel besser, als es vielleicht klingt).

Selbst die unvermeidlichen Keyboard-Soli haben mir gefallen, aber erst als ich bemerkte, dass Mann die Melodie von „The Loco-Motion“ bei fast jeder Möglichkeit eingebaut hat. Manfred hat ja durchaus Humor – er hat sogar eine Rasta-Perücke während Bob Marleys „Redemption Song“ getragen, was McCalla (mit seinen echten Dreadlocks) zum Lachen brachte.

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