München, Olympiahalle. 10.10.02
Man möchte sie einfach nur anschauen, die ganze Zeit, wie verzaubert. Wie sie Klavier spielt, den Kopf in den Nacken wirft und lächelt, wie sie spricht und singt und sich auf der Bühne bewegt. Alicia Keys, grammy-überhäufter Jungstar aus der Talentschmiede von des ehemaligen Chefs der US-Plattenfirma Arista, Clive Davis. Ganze 21 Jahre alt ist sie, incredible aussehend und gesegnet mit einer gewaltigen Soulstimme, fragt ihr Publikum, das in die Olympiahalle geströmt ist, ob es mit ihr eine Party feiern will. Die Antwort versteht sich von selbst, und so fliegen Alicia Keys schon vor dem ersten Takt die Herzen ihrer Fans zu.
Partytauglich ist ihr Outfit allemal: Ein großer Hut, eine goldfarbene Jacke und eine dunkle Jeans lassen sie hinreissend aussehen. Fast ist man versucht bei soviel Charme zu vergessen, dass Alicia Keys nicht nur eine hübsche Frau, sondern auch eine begnadete Musikern ist. Mit leichter Hand verknüpft sie Elemente aus dem R&B, HipHop und Soul zu ihrem eigenen Stil und krönt die Musik mit ihrer überragenden Stimme. Schauspielerisches Talent blitzt auf, als sie den Prince-Song How Come You Dont Call Me in einer flugs auf die Bühne gestellten Telefonzelle nachspielt. Im Mittelteil der Show schickt sie ihre 18köpfige Band von der Bühne, singt einige Balladen und spielt Piano. Auch diese Disziplin meistert die Sängerin mit Bravour und bleibt, stimmgewaltig und präzise immer Herrin der Lage.
Auf den Soloteil folgt eine orginelle Version des Doors-Klassikers Light My Fire, bevor es auf den Höhepunkt der Show zugeht, die sehnsüchtig-getragene Ballade Fallin. Voller Hingabe präsentierte sie ihre Hymne und erntete „I love you“-Rufe aus der Menge. Alicia Keys braucht schon jetzt den Vergleich mit großen Diven wie Whitney Houston nicht scheuen – Es ist kaum auszudenken, welches Potential in der erst 21jährigen noch schlummern mag…