Warten auf den Krieg

Countdown für den Irak-Krieg, 20.3.2003. RTL.

Erste Kriegshandlungen. Der Countdown geht zu Ende und alle Sender mit Nachrichten-Kompetenz wollen mit dabei sein. ARD und ZDF können die Wartezeit bis etwas passiert dank ihres großen Korrespondentennetzes locker überbrücken. Etwas ärmlicher sieht es bei RTL aus, die haben nur Peter Kloeppel, Heiner Brehmer und zwei Kameras in Bagdad. Das erinnert ertwas an die Bilder vom gebrochenen Torpfosten. Da heißt es reden, reden, reden. Nur sind Kloeppel/Brehmer eben nicht Jauch/Reif.

Beste Szene: Peter Kloeppel erzählt geraume Zeit über Bagdad (er war jüngst vor Ort), Heiner Brehmer stellt eine kurze Zwischenfrage, Peter Kloeppel erzählt wieder geraume Zeit über Bagdad (er war ja jüngst vor Ort) und was man auf den beiden Kameras aus Bagdad sieht und nicht sieht. Heiner Brehmer dankt Kloeppel für „seine Einschätzung“, Kloeppel nickt jovial und erzählt munter weiter, während Brehmer die Arme hängen lässt, ein wenig nach vorne einknickt, zuckt und den Kopf hängen lässt. So wie in alten Sci-Fi-Filmen Roboter, denen man den Strom abgeschaltet hatte.

Später, zu einigen Gesprächen mit Korrespondenten , hat man ihm die Batterie wieder eingesetzt, aber irgendwie klangen alle Fragen nach zersprungener Platte: „Warum geht es noch nicht los? Warum geht es noch nicht los? Warum…?„. Als es gegen Viertel vor Vier endlich etwas zu berichten gibt ist Heiner längst wieder im Labor.