Ich halte an meiner Theorie fest, dass die „Explicit Content“-Vermerke inzwischen fest in die Covergestaltung integriert werden. Bei From.Zero kommt noch der Zusatz „Strong Language“ dazu, die Bandmitglieder wurden von einem blinden Frisör gestylt, ins Böse-Gucken-Training geschickt und zwangsgepierct. Nützt aber alles nix – die Jungs klingen nicht halb so böse wie sie aussehen.
„My So-Called Life“ ist ein cooles Rockalbum, das mit seinen poppigen, weichen Gesangslinien mehr als eingängig daherkommt. Kaum Sprechgesang, kaum Geschrei – stattdessen durchweg gute Songs, die trotz aller Leichtigkeit auch Tiefe offenbaren. Ich frag mich ernsthaft, was dieses ganze böse Getue drumherum soll. From.Zero gehören zu den wenigen Bands, denen es gelingt, eine brauchbare Coverversion abzuliefern („I Don’t Care Anymore“ / Phil Collins) und auch mit dem eigenen Material durchzupunkten.
Der hymnische Opener „Myself“ oder das ruppige „Time Of Day“ zeigen eine ausgeschlafene Band zwischen Alien Ant Farm und Liquid Gang. Nix Neues, aber ein guter Song wird durch böse gucken halt auch nicht schlechter.
From.Zero: My So-Called Life
(Arista/BMG)
Link: www.fromzero.com