1972 ist das Geburtsjahr von Josh Rouse, das „Geburtsjahr“ seiner Gitarre und der Name seines vierten Albums. Es ist dann auch nicht wirklich überraschend, dass es sein Wunsch war, das neue Werk so klingen zu lassen, als hätte es schon 31 Jahre auf dem Buckel. Bekannt für seine behutsamen und einfallsreichen Arrangements, schwimmt er dieses Mal 3 Jahrezehnte zurück und packt alles in die Songs, was man mit dem Sound der frühen 70er vereinbaren kann.
Gemeinsam mit Produzent Brad Jones ist es ihm gelungen, das Album präsent zu produzieren ohne digital zu klingen. Versunken in den analogen Klangwelten und der Kraft des Arrangements hat er aber diesmal leider nicht so starke Songs am Start wie auf seinen vorherigen Alben. „Love Vibration“ und „Sparrows Over Birmingham“ sind zwar riesige Nummern, die sich direkt an dein Herz schmiegen, aber auf gesamte Lauflänge gesehen, neigt „1972“ etwas zum Plätschern. Nettes Album, schöne Idee, aber kein epochales Meisterwerk wie „Home„.