Kings Of Leon: Youth & Young Manhood

Hätte man diese Band erfinden wollen – man wäre gescheitert. Drei Brüder plus ihrem Cousin gründen eine Band, lernen im Falle des Bassisten einen Monat vor Aufnahme der EP „das Instrument“ und geben sich keine Mühe, nicht auszusehen wie Späthippies.

Man sieht sie fast vor sich, wie sie mit kurzen Spiralkabeln vor ihren Verstärkern stehen und einen Retro-Sound produzieren, der irgendwo zwischen Creedence Clearwater Revival und alten Blues-Heroen hin- und herpendelt. Sänger Caleb Followill röhrt eifrig vor sich hin und man weiß nicht, ob er cool distanziert klingt oder emotional vertraut. Kings Of Leon schwitzen sich auf ihrem Debütalbum elf großartige Songs aus den Rippen, hauen noch einen wirklich hörenswerten Hidden-Track hintendrauf und lassen so ziemlich alles links liegen, was derzeit hochnäsig seine Nase aus der Retro-Schublade streckt.

Bei allem Respekt vor anderen Bands – es ist um ein Vielfaches leichter, die sympathischen Naturburschen von Kings Of Leon sympathisch zu finden als eine Horde gelackter Affen, die mit Anzug und Krawatte über die Bühne stolzieren. Großartiges Album; ich bin gespannt, was aus dieser Band noch wird.

Kings Of Leon: Youth & Young Manhood
(RCA/BMG)
www.kingsofleon.com

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