Glasgow mal wieder. Da kommt keine schlechte Musik her. Ehrlich nicht. Ganz hoch gehandelt wird derzeit das Debüt von Franz Ferdinand. Vier Jungs, die es nach Glasgow verschlug und die sich im Umfeld der dortigen Art School kennen lernten. Die Majors wurden schnell auf sie aufmerksam, doch gingen sie zu Domino Records. All der Trubel macht ihnen nichts aus: „Es ist aufregend, wenn auch ermüdend“, erklärt Bassist Bob Hardy.
Ihr Debütalbum heißt so wie die Band: „Franz Ferdinand“. Warum Jungs aus Glasgow ein Faible für einen ermoderten österreichischen Thronfolger haben? Eine ausgefallene Band braucht einen ausgefallen Namen. Basta. Elf Songs haben sie auf ihr Debüt gepackt. Das könnte am Ende des Jahres zu den wichtigsten und besten zählen. Es ist größer als „This Is It“ (The Strokes) oder „Elephant“ (The White Stripes). Warum? Ganz einfach: Es ist wilder, verrückter, schweißtreibender und revoltierender. Ein Ziel war es, die Mädchen zum Tanzen zu bringen. Mittlerweile tanzen nicht nur die zu den Songs. „Vor der Bühne entstehen im Nu riesige Moshpits“ (Bob). Spätestens wenn der Über-Hit „Take Me Out“ erklingt. Die Singleauskopplung stieg von null auf drei in die britischen Charts ein. „Wir waren überrascht und zugleich etwas enttäuscht, dass wir nicht Nummer eins waren“, scherzt Gitarrist Nicolas McCarthy. Aber, aber. Franz Ferdinand werden noch oft genug auf der Pole Position stehen. Versprochen.
Franz Ferdinand: Franz Ferdinand
Domino/Rough Trade
VÖ: 16.2.2004