Ist das der Abschied auf Raten vom Non Stop Dancing oder bloße Vorsicht? Hier steht keine Jahreszahl im Titel. Sondern, kaum dass das neue Jahrzehnt begonnen, der Rundumschlag. So, dass man die Kiste bei Bedarf auch zugeklappt lassen kann.
Die 80er – eingespielt aber offenbar noch ´79 – beginnen auf dem 80er-Cover noch so bunt und fröhlich, wie die 70er aufgehört haben. Sie im luftigen Kleidchen, er im Anzug mit Fliege. Allenfalls die stilisierten Neonlinien deuten an, was die Takes nicht mehr leugnen können. Ein neuer Sound zieht auf. Der coole, synthetische Pop der 80er.
Pop Muzik ist so ein Stück. Auch Michael Jackson steht direkt an der Schwelle vom ausgelassenen Funk zum Ladykiller-Produzenten-Dancefloor. „Don´t stop till you get enough“ heisst der Bote. “My Sharona’ war zweifellos noch voll 70er und Teenie-Smash-Bubblegum-Pop, aber wenn die schnellen, harten, kargen Riffs waren doch schon bei der neuen Zeit geborgt.
Ansonsten auch viele Takes, die es nicht zu Evergreens geschafft haben: Sad Eyes, Rise, Lead me on. Plus der Disco-Hit von Kiss, einem filmischen Machwerk mit Brooke Shields (!) entnommen: I was made for loving you. Gut, Knock on wood ist nun wirklich ein Klassiker, aber man musste wohl schon blind und taub sein, um das 1979 nicht absehen zu können.
Für meinen Geschmack ist die Platte zu gepflegt geraten. Soft und gediegen, der Sound fast breiig. Slick und smooth. Nicht mehr die klar voneinander abgesetzten, transparent ineinanderspielenden Ebenen aus vorherigen Alben. Dabei hätte James Last gerade der entzauberten Klangwelt, dem dekadenten Synthiepop der 80er die Macht des Swing entgegenhalten müssen. Es wäre seine verdammte Pflicht gewesen. Naja, er hat schon soviel anderes Gutes getan…