Na klar, dass ein Lied wie “Under the moon of love’ wie gemacht ist für James Last, war klar. Er holt sogar noch einiges an Witz raus, was im Original nicht drin ist. Durch so was wie lustig getupfte Tuba-Töne. Jedenfalls klingt´s nach einer Tuba.
Und „Living next door to Alice“ direkt daneben zu packen – in einer so federzarten Einspielung. Genialer Kniff. Ja, 1977 war ein gutes Jahr. Musikalisch. Da doo ron ron. Knowing me, knowing you. Don´t leave me this way. Car wash. Boogie nights. Sunny.
James Last schwebt mit seinem Sound einfach drüber, über den Fundus – hat man den Eindruck. Viele Chöre in hohen Lagen, viel soft getupfter Beat. Trotzdem hat hier kein Weichzeichner die Konturen verwischt. Im Gegenteil, sie sind scharf herausgearbeitet. Heisst auch: die Schichten liegen transparent und gut durchschaubar über- und nebeneinander. Und es sind Transparenz und die Leichtigkeit, die den Sound auf dieser Platte so raffiniert machen. Auch wenn sie sich scheinbar ohne Ecken und Kanten durch ihren Potpourri-Marathon ackert, verzichtet die Produktion aber aber zuviel Glattheit. Es gibt viel zu entdecken im vor Leben pulsierenden Bigband-Sound – dank der Ehrlichkeit der Produktion.
James Last ist ein fantastischer Disco Man. Er weiß, wo er die soften Synthies zu platzieren hat – und in welchem Verhältnis dazu die Bläser stehen müssen. Räumlich dahinter nämlich, im großen Boogie-Universum. Er weiß genau, wie man die schillernde, irreale Dancefloor-Atmosphäre schafft. Weiß, wie die Chöre klingen müssen: wo sie scharfzackige Stromstöße in den Raum feuern dürfen, wo die Trompetenfanfaren hervorschnellen müssen und wo der ideale Moment für funkige Gitarrensoli ist. Grandios.
…nicht zuletzt auch die atemberaubenden Übergänge. Jeder Sequenz-Wechsel ein Geniestreich. Weil man sie nicht bemerkt und schwupp, schon mitten im neuen Song-Versatzstück ist. Wer nach dieser Platte kein Sauerstoffzelt braucht, mit dem stimmt was nicht.