Im Nachhinein betrachtet sind Cave In mit Ihrem Major-Debüt „Antenna“ alles andere als zufrieden. Außer der Erkenntnis, dass die Sprüche vom ‚bislang besten Album ohne Major-Ausverkauf‘ auch nur Phrasen waren, bleibt Verwunderung zurück. Auch wenn „Antenna“ deutlich runder und weicher klingt als der direkte Vorgänger „Jupiter“, ist das Album nach wie vor ein Manifest an emotionsgeladenem, kraftvollem Indie-Rock. Bevor das Quartett einen neuen ‚richtigen‘ Anlauf wagt, hat es mit „Perfect Pitch Black“ jetzt einen Zwischenschritt veröffentlicht, der zehn Songs versammelt, die seit dem Erscheinen von „Antenna“ aufgenommen wurden.
Wer den Wutbrocken „Trepanning“ hört wird schnell merken, warum Cave In mit ihrem letzten Album nicht glücklich waren. Jetzt wird wieder tapfer geprügelt, hemmungslos geschrieen, aber auch an keiner Stelle geleugnet, zu welch großartigen Melodien die Band fähig ist.
„Perfect Pitch Black“ zeigt eine erstaunliche Bandbreite einer progressiven Band, die aus jeder Stilschublade herausplatzt. Fest steht, wenn das hier nur der Befreiungsschlag ist, kann man gespannt sein, wie es klingt, wenn die Band zu ihrem Spiel zurückfindet.
Cave In: Perfect Pitch Black
Hydra Head/Indigo
VÖ: 14.10.2005