Blackmail haben die Gitarrenspuren zum Lüften rausgehängt und ordentlich die Milben rausgeklopft. War der brillante Vorgänger „Friend Or Foe“ dicht wie eine Wand, haben die Koblenzer jetzt ein paar Steine rausgenommen um zu prüfen, ob vielleicht doch Licht dahinter ist. Dieses Experiment hat sich gelohnt und präsentiert Blackmail vielseitiger und ungewohnt luftig.
Dabei setzt das Quartett noch mehr auf überraschende Wendungen und unerwartete Einsprengsel. Der Refrain vom satt rockenden „Moonpigs“ erinnert an einen Bergarbeiterchor, während „Couldn’t Care Less“ nach 2:37 Minuten abrupt abstoppt, in einen pudrigen Bläsersatz überleitet und eine furiosen Ska-Attacke den Song zu einem triumphalen Ende führt.
Aber auch leichte Sing-a-longs wie „Never Forever“ gehen Blackmail locker von der Hand und beweisen, dass wahre Könner nicht immer Vollgas fahren müssen.
Blackmail: Aerial View
City Slang/Rough Trade
www.blackmail-music.com
VÖ: 13.1.2006