Falls es irgendjemand geben sollte, der zwischen Blumfeld und Muse eine musikalische Lücke sieht, kann er sie jetzt mit der Bonner Band Voltaire schließen. Der Namen gebende Bandkopf heißt tatsächlich Roland Meyer de Voltaire und liebt eine Kopfstimme, die ins Bodenlose fällt und zurück saust, genauso wie Matthew Bellamy (Muse) oder Jeff Buckley. Dabei wird er von vier überaus talentierten Musikern unterstützt, die weit mehr drauf haben, als die zahllosen Deutsch-Rock-Bands, die uns derzeit die Ohren vollschrammeln.
„Heute ist jeder Tag“ ist eine unvorstellbar gute Debütplatte, für die man keine rechten Vergleiche finden will. Die Emotionen reichen von sanft bis aufbrausend und Voltaire schrecken nicht davor zurück, sich der ganz großen Gesten zu bedienen. Dass sie dabei nicht auf die Nase fallen, ist mit Sicherheit ihrem handwerklichen Können zuzuschreiben, das sich in tight rollenden und groovenden Songs wie „Asche“ oder „Flut“ niederschlägt.
Die Beethoven-Stadt Bonn sollte sicherheitshalber schonmal die Ergänzungsschilder bereithalten: ‚Voltaire-Stadt‘.
Voltaire: Heute ist jeder Tag
Vertigo/Universal
VÖ: 17.3.2006
www.voltaire-musik.de