Vor zwei Jahren machte zum ersten Mal das Gerücht die Runde, Refused stellten eine DVD zusammen. Aus diesem Anlass wurden die Fans aufgerufen, Videoaufnahmen von Shows zur Verfügung zu stellen. Nun ist die DVD tatsächlich fertig, allerdings enthält sie keine Handy- und nur wenige verwackelte Amateuraufnahmen.
Kristofer Steen, der einstige Gitarrist der Band, hatte sich des Projekts angenommen und zum einen einen Dokumentarfilm über die Geschichte und Bedeutung der Band und vor allem über ihr jähes und nicht nur für die vielen Fans schmerzhaftes Ende zu machen. ‚Refused Are Fucking Dead‘ ist ein beeindruckender Film geworden über eine der besten Hardcore-Bands der Neunziger – wenn nicht gar überhaupt. Die etwas mehr als 30-minütige Doku geht unter die Haut. Man erfährt Details über das Ende der Band, die von anderen Bands nie an die Öffentlichkeit dringen würden. Etwa wie sehr einzelne Mitglieder darunter litten, dass das Projekt Refused zu einem Selbstläufer wurde und die Musiker längst die Kontrolle über dieses verloren hatten. Das war auch seinerzeit ein Grund, warum Kyuss aufhörten – das aber nur am Rande.
Neben der Dokumentation gibt es noch die beiden Videos zu „Rather Be Dead“ und „New Noise“ sowie einige Livesongs (mit teils bescheidenen Soundqualitäten) aus der „The Shape Of Punk To Come“-Ära. Der eigentliche Höhepunkt aber ist Steens beeindruckender Film, in dem die ehemaligen Refused-Mitglieder Klartext reden.
Refused: Refused Are Fucking Dead (DVD)
Burning Heart/SPV
VÖ: 21.4.2006