Die Aufgabe: Lina Guzman, eine Drogenkönigin von Tijuana, Mexiko nach Sacramento, Kalifornien zum Gespräch mit dem Staatsanwalt bringen. Das Problem: Samson Twelvetrees, der Konkurrent Lina Guzmans, will sie tot. Er ist bereit, alles einzusetzen was er hat, um die Ankunft in Sacramento zu verhindern, denn Lina Guzman hat einen Deal mit dem Staatsanwalt und will auspacken. Der Durchführende: Marley, ehemaliges Mitglied eine Spezialeinheit der Armee, ressourcenreich, kaltschnäuzig im Kampf und moralisch integer im Leben.
Das Ergebnis: Eine Höllenfahrt durchs südliche Kalifornien. Zu Fuß, auf dem Motorrad, in der Eisenbahn, mittels Hubschrauber und Auto. Mit den unterschiedlichsten Verkehrsmitteln versucht Marley seine Schutzbefohlene ans Ziel zu bringen. Es ist ein Hauen und Stechen, ein Schießen und Verfolgungsjagen. Kaum haben die Beiden einen Gegner aus dem Weg geräumt, taucht der nächste auf. Zurück bleibt eine Spur der Verwüstung.
Der mit seinen Monk-Büchern bekannt gewordene Autor und politische Aktivist zeigt mit diesem Buch seine Vielseitigkeit. In „The Perpetrators“ erleben wir Gary Phillips als Autor auf dem Gaspedal. 170 Seiten vollgepackt mit „action“, am Ende genregerecht mit dem einen und anderen Schlenker versehen. Zwischen Actionbuch und Persiflage desselben angesiedelt, wahrt das Buch die Balance zwischen packender Spannung und Humor. Sprachlich anspruchsvoll, reich mit Slang und so rasant wie die Geschichte. Dabei sind die originellen Bilder, die der Autor immer wieder findet, ein besonderes Vergnügen. Kein Buch, welches vorspiegelt mehr zu sein, als es ist, sonders das ist, was viele andere sein sollten.
Auch die Ausgabe durch Uglytown, einem kleinen Herausgeber von Krimis aus Los Angeles, verdient eine besonderen Erwähnung. Neben dem extravaganten Umschlagbild sind auch die zwischen den Kapiteln eingefügten Illustrationen von Paul Pope als Besonderheit des Buches zu nennen.
Gary Phillips: The Perpetrators.
Uglytown Productions 2002. 170 Seiten. 11,95 €
(noch keine deutsche Übersetzung)