Manchmal muss es ein dicker Hals sein. Da hilft es nicht, depressiv das Elend der Welt zu beklagen, da ist es einfach nötig, den gerechten Zorn in adäquate Musik umzusetzen. Dafür haben Rise Against mit Tim McIlrath einen Sänger hinterm Mikro, dem man die geschwollenen Halsadern deutlich anhört.
„The Sufferer & The Witness“ ist das vierte Album der Band und die konsequente Fortsetzung ihres bisherigen Schaffens. Die Dichte der eingängigen Sing-a-longs ist nahezu gleich hoch wie auf dem überragenden Vorgänger „Siren Songs Of The Counter Culture“ und über fehlenden Schmackes kann sich hier keiner beklagen. Höchstens darüber, dass Rise Against nur in sehr kleinen Dosen zeigen, zu was sie noch fähig sind.
Mit Tracks wie „Roadside“ brechen sie aus den gängigen Genre-Grenzen komplett aus und überzeugen mit düsterer Atmosphäre, weiblichen Backingvocals und Celloklängen. Wie gesagt: Solche feinen Werkeleien gibt es selten, aber auch als zornige, schnelle Band mit der Faust in der Luft sind Rise Against eine Bank.
Rise Against: The Sufferer & The Witness
Geffen/Universal
VÖ: 28.7.2006
www.riseagainst.com