Eigentlich seltsam – man hört selten von melancholischen Songwritern, die urplötzlich in die Krawallschachtel fallen und mal flugs ein Emo, Hard-, oder Postcore-Album aufnehmen. An den umgekehrten Weg haben wir uns aber schon gewöhnt und freuen uns immer wieder, was aus den Krachmachern auf einmal so rauspurzelt.
Heute in der Reihe ‚Aus hart mach zart‘: Dustin Kensrue, sonst Sänger bei der US-Band Thrice und jetzt solo auf einer extrem kurzen CD mit nur acht Titeln und einer halben Stunde Lauflänge. Schade, denn was Kensrue hier bietet ist feinstes Songwriterhandwerk zwischen Calexico ohne Mexico, The Goo Goo Dolls ohne Mainstream und Todd Thibaud mit mehr Ideen. Dabei bleibt Kensrue’s Stimme angenehm kraftvoll und legt den Blick auf Klänge frei, die auch bei Thrice immer mehr um sich greifen.
Wer „Vheissu“ aufmerksam gehört hat, wird über „Please Come Home“ nicht wirklich überrascht sein, man kann nur hoffen, dass ein so lässiges Album nicht zwischen die Stühle der unterschiedlichen musikalischen Sozialisierung fällt. Hier können die Roots-Freunde durchaus von den Wasauchimmer-Core’lern lernen – es geht beides.
Dustin Kensrue: Please Come Home
Equal Vision
VÖ: 2.2.2007
www.dustinkensrue.com