Halbwegs umweltbewußt einzukaufen ist gar nicht so einfach. Da war meinereiner im Baumarkt meines minderen Mißtrauens auf der Suche nach nichts als einem neuen Duschkopf. Der für akzeptabel befundene sollte €16,95 kosten. Etwas weiter fand ich ein – mit gewaltig viel Plastik verpacktes – Bundle aus einem identischen Duschkopf, einem Duschschlauch und einem „Duschradio“ – alles zusammen für €10. Wie hättet Ihr Euch entschieden? ich bin jetzt jedenfalls im Besitz eines Ersatzduschschlauchs. Und eines Duschradios.
„Und? Wie duscht es sich mit einem solchen Radio?“, höre ich den kleinen User von der Straße fragen. „Keine Ahnung“, erwidere ich. Ob das Radio das Wasser und den Dampf einer Duschsession tatsächlich überstehen würde habe ich gar nicht erst getestet. Denn neben den ersten drei Sendern unseres Regionalradios hatte das Gerät nur heftigstes Rauschen und Knistern zu bieten. Nichts davon könnte mir meinen Brauseaufenthalt verschönern.
Wer also bei der Körperreinigung mit bescheidener Programmauswahl zufrieden ist, der melde sich innerhalb von 14 Tagen. Ansonsten muß ich den kleinen Rauscher (gemäß Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten) zum Wertstoffhof bringen und ihn in einem Sammelbehälter der Gruppe 3 (Informations- und Kommunikationsgeräte und Unterhaltungselektronik nach §9 ElektroG) entsorgen. Und vielleicht nutze ich vorher noch das Angebot meiner Nachbarin, mit ihrem schweren Auto einmal darüber zu rollen.
P.S.: Die Herstellerfirma hat jüngst Konkurs angemeldet.
Was: | Duschradio |
Wohin: | An Sauberkeitsfanatiker mit nicht übermäßig verfeinertem Musikgeschmack. Sonst: Recycling |
Kaufpreis | €10 (inkl. Duschschlauch und Duschkopf) |
Entlastung | 55g |
Kann man das nicht in die Kleinelktrotonne mit orangem Deckel schmeißen? – Das wäre doch ökologisch korrekt (aber unspektakulär).
Wenn ich so eine Tonne entdecke entscheide ich mich vieleicht tatsächlich für unspektakulär. Dass aber danach keine Klagen kommen!