Noch ein Lob

Natürlich ist die bezaubernde und hochtalentierte Kriminaldichterin → Anobella befangen, wenn es um das → Krimijahrbuch 2006 geht. Doch wer sie kennt, der weiß: Sie ist auch integer. Was sie sagt, das stimmt einfach. Und was sagt sie so?

„Ich habs gelesen – fast ganz! DPR´s Krimijahrbuch. Su-per. Man hat wesentlich mehr Ahnung von Krimis als vorher … versteht Einschätzungen … (…) Der (Thomas Wörtche) versteht die Ripley-Bücher nicht, darüber könnte ich mich jetzt mit ihm streiten, aber vielleicht behielte er recht, denn er kennt Ediths Tagebuch. (…) Also mein Krimijahrbuch-Exemplar ist schon ganz zerlesen und ganz viel unterstrichen und hervorgehoben. Schade, dass ich schon meine Magisterarbeit geschrieben habe (…), denn mit dem Buch könnte man fundiert über Krimis magistern oder promovieren.“

Eine profunde Stimme. Danke, Anobella!

17 Gedanken zu „Noch ein Lob“

  1. ich meins ernst, ich hab deswegen amerikanistik studiert, weil ich da popular culture belegen konnte – krimis und western. weißt du was drüber – ob an irgendeiner uni irgendjemand über den deutschsprachigen krimi schreibt?
    gut, es ist nicht anzunehmen. germanisten halt … fang da mal von krimis an. die schauen dich an wie ein seltsames tier. trotzdem gehört das jahrbuch (auch) dahin. VIELLEICHT HILFTS JA WAS! aber weißt du, wie es enden wird? sie werden an den germanistischen instituten in den STAATEN über den deutschen krimi magistern oder promovieren. *winkt ab

  2. Ich glaub, da gibt es hier und da ein paar Ansätze. In Germersheim? Iserlohn? Müsste man mal recherchieren. Aber grundsätzlich hast du (wie immer) recht: Tausend Seminare über Kafka, aber vielleicht gerade mal eins über Krimi! Und da gehts wahrscheinlich um „Trivialliteratur“. 999 über Kafka tätens doch auch. Denn für Germanisten hat der nicht geschrieben, das weiß ich nun ganz genau!

    bye
    dpr
    *reicht die Friedenspfeife weiter

  3. *raucht
    zwei kritikpunkte habe ich trotzdem: erstens kommen im ganzen buch nicht einmal die drei worte „watching the detectives“ vor (*ist doch ein markenzeichen!) (bei allem respekt gegenüber dem hinternet) und zweitens fehlt ein index. einen index braucht man, wenn man damit arbeiten will. und das KANN MAN JA. jahrbücher, mit denen man NICHT arbeiten kann, brauchen KEINEN index; aber dieses schon.

    *nickt in die runde

  4. Das mit dem Index ist richtig. Zu meiner Entschuldigung: Ich hatte massive Platzprobleme und musste buchstäblich um jede Seite kämpfen, damit wir im Limit bleiben und den Preis bei 20 Euro einfrieren konnten. 2007 erscheint aber mit Index, und wenn ich dazukomme, liefere ich einen nach, den man sich dann downloaden kann. Tja, und wtd – das ist eben meine natürliche Bescheidenheit…wer mich sucht, wird mich schon finden…

    bye
    dpr
    *nimmt auch noch einen kräftigen Zug…hm, schwarzer Afghan…lecker…

  5. nein. die leute lesen dpr und suchen watching the detectives – bescheidenheit hin, bescheidenheit her.

    index ist gut. wenn ich ganz gezielt was nachschlagen will.

    *kippt um vom rauchen
    **verträgt nichts

  6. Liebe AnoLaBella,

    hättste auch Literaturwissenschaft studieren können, wie ich – da geht es auch über den Tellerrand. Und wie. Bei uns im Seminar hat eine Frau, jawoll, eine Arbeit über Pornoromane geschrieben. War sehr schön (die Arbeit. Und die Frau! jawoll). Ich sach nur: Bielefeld. (Da wo es immer die Arno-Schmidt-Seminare gibt. Gab?) Muss ich dir leider hier mal schreiben, weil ja dein Blog mich abbloggt. Irgendwas meldet mir immer: „Du musst das Anzeigen von Bildern in deinem Browser ermöglichen, um das Formular abschicken zu können!“ Weiß nicht, was das heißt. Keiner kann mir helfen. (*schluchzt)

    Gab in Bielefeld auch Krimiseminare und Psychoanalytische Literatur und Karl-Heinz Bohrer war da und Voßkamp und Drews: alles ganz wunderbar.

    So! Nämlich!

    (raucht nicht so viel, ihr zwei)

  7. ich guck mal in den frankfurter und mainzer vorlesungsverzeichnissen nach krimiseminaren, das interessiert mich ja jetzt auch … 🙂

    und wegen den fehlermeldungen bei twoday frage ich jetzt mal rum … also ich hatte das wie gesagt auch schon ein paar mal, diese fehlermeldung kam bei mir immer, wenn ich mich drei mal mit diesen buchstabenbildchen vertippt hatte.

    du kannst dir aber auch einfach ein blog anlegen, musst es ja nicht benutzen. dann bist du registrierter user bei twoday.net. ist 5 minuten arbeit und du hast schon mal ein blog, georg!

    http://twoday.net/

  8. *bespricht off topic auf dpr´s blog IHRE blogprobleme mit georg

    lieber abgebloggter georg,

    wenn du dir mal bei mir smarfs antwort zu dem problem anschaust – vielleicht hilft das weiter?

    aoea

  9. (*schluchzt leise) geht nicht, Mozilla, keiner hat mich lieb: Charlie-Braun-Syndrom, keiner liebt Bielefeld (Bohrer! Ästhetik des Bösen!). Nu iss aber gut. Jetzt fahr ich an den See. Nein, nicht Dümmer. Ich fahr mit meiner Pocahontas an den Comer See. Und weine dort weiter.
    (*findet’s fast schon wieder on-topic)

    ciao
    Giorgione

  10. Dassnuma wahr. Selbst wenn er auch durch das Kaff mit einer MehralsKnochigen geht. Die auch schwierig genug ist.

    Aber ich dachte immer, das heißt: Ins Mare Crisium. /Zu schweigen vom Mare Tranquillitatum. A propos: Feuerwässer gibt es dort unten en masse. Zum Glück keinen alten Kanzler. Potz grappa & espresso.

    Ciao e tutte belle cose, anche a la AnoLaBellissima (non so si e knochig o della tipa di TH)

    Giorgione
    (*jauchzt)(*fragt sich, wo er Anobellas Mailadresse herbekommt)(*liest keinen Krimi im Urlaub, sondern 1. Flasch: Meister Eckhart. Die Geburt der Deutschen Mystik aus dem Geist der arabischen Philosophie, 2. Krasznahorkai: Im Norden ein Berg, im Süden ein See, im Westen Wege, im Osten ein Fluß – von wegen Tellerrand)

  11. hat georg sich gefragt, ob ich knochig bin?
    bin ich nicht.
    sehr schlank, aber nicht knochig.
    „I´ll fatten you up“ sagte mal ein australischer freund zu mir.
    die neueste expertise von axel not-the-axe biesler lautet: zu viele schutzschirmchen, georg! du sollst firefox ziehen lassen und den internet explorer nehmen.
    also ich hab ja BEIDE.
    kann man mich nicht anmailen über mein blog … früher konnte man das …
    *sucht

  12. Nee, das mit der Knochigen war nur ein Scherz unter Arno-Schmidt-Insidern. KAFF auch MARE CRISIUM. Seelandschaft mit Pocahontas. Wieder mal nicht gelesen, was? Nur die Kurzgeschichten! Nachholen!

    bye
    dpr

  13. O.k. tauschen wir. Du liest „Josefine, die Sängerin oder das Volk der Mäuse“ von Kafka („Unsere Sängerin heißt Josefine. Wer sie nicht gehört hat, kennt nicht die Macht des Gesanges …) und ich lese WEITER Kurzgeschichten von Arno Schmidt.

  14. Schmöckere auch gerade im Krimijahrbuch und bin über die Wurzeln des deutschsprachigen Kriminalromans gestolpert: Poe ist also nicht der Erfinder des Mystery!
    Passend dazu der folgende aktuelle Eintrag bei RARA-AVIS; überschrieben mit „The mystery before Poe“:

    „If you are interested in early mysteries, I recommend Early German and Austrian Detective Fiction: An Anthology, translated and edited by Mary Tannert and Henry Kratz (Jefferson, NC: McFarland, 1999).

    It includes The Caliber by Adolph Muellner, originally published in 1828, 13 years before Poe’s 1841 Murder in the Rue Morgue, and an 1839 courtroom mystery, The Dead Man of St. Anne’s Chapel, by Otto Ludwig (pseudonym of Emil Freiherr von Puttkammer).

    Both predate Poe’s mysteries. Poe read German. In fact, some literary historians believe Poe got the idea for „The Fall of the House of Usher“ from a German story. (For more on this, read The German Face of Edgar Allan Poe by Thomas Hansen and Burton Pollin [Columbia, South Carolina: Camden
    House, 1995].)

    So Poe may have been inspired by the early German mysteries to write his own.

    Vince Emery

    Vince Emery Productions
    Publisher:
    – LOST STORIES by Dashiell Hammett
    – DISCOVERING THE MALTESE FALCON AND
    SAM SPADE edited by Richard Layman“

    PS: Das Krimijahrbuch ist übrigens wirklich gut. Gute Hintergrundinformationen kombiniert mit meinungsfreudigen Rezensionen. Und es macht große Lust, den einen oder anderen Autoren zu entdecken oder neu zu lesen. Gibt es ein größeres Lob?
    Ich habe wieder eine Menge dazu gelernt!

    Claus
    http://www.krimizeit.de

  15. Hallo Claus,

    wenn wir jetzt ne Webcam hätten, würdest du sehen, dass ich ganz rot geworden bin…danke für das Lob! Ich nehme auch Verrisse, dann werde ich auch rot, aber aus anderen Gründen…
    Auf diesen Sammelband von Tannert / Kratz habe ich wohl schon mal hingewiesen und auch den Müllner ausführlich gelobt. Die Rolle von Poes „Krimis“ müsste man wirklich noch einmal genau untersuchen. Ma‘ schaun.

    bye
    dpr

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