Marina Records ist ein kleines Plattenlabel aus dem Norden Deutschlands (i.e. Hamburg), das sich nicht nur durch sehr geschmackvolle, fast klassisch anmutende CD-Cover auszeichnet, sondern sich auf – ebenso zeitlos-klassische – Popsongs spezialisiert hat. Bevorzugt aus Glasgow, einer Stadt, die über ein erstaunliches musikalisches Potential verfügt. Neuester Beweis dafür ist die zweite CD von Cowboy Mouth.
Cowboy Mouth ist zwar ein Quintett, die wichtigen Akzente setzen aber Sänger Grahame Skinner, früher Sänger einer mittleren Inkarnation der Jazzateers, dann Kopf der schottischen Popband Hipsway und Douglas MacIntyre, ehedem als Gitarrist bei Love & Money zugange. Bereits ihr letztjähriges Debüt „My Life As A Dog“ bot Musik mit hohem Herzschmerz-Faktor.
Konsequenterweise heißt ihr neues Album „Love Is Dead“ und diese tote Liebe wird in den meisten Songs beschworen. Grahame Skinner erweist sich dabei als Jammerlappen allererster Güte, dessen Stimme alle Gefühlsvariationen von Einsamkeit bis Verzweiflung auszudrücken vermag – und dabei bestens unterstützt wird durch MacIntyres sparsames und zurückhaltendes Gitarrenspiel.
„Elf kurze Lieder über Liebe und andere ernste Verbrechen“ lautet der Untertitel der CD. Da mögen einige Verbrechen im Frühling oder Sommer spielen, „Love is Dead“ paßt in die Jahreszeit. Eine Herbstplatte par excellence!
Cowboy Mouth: Love Is Dead Marina/Indigo