Mit den ersten beiden Songs hat sich die Band Daddy Long Legs schon in eine Schublade gespielt: M.Walking On The Water in ihren Anfangstagen. Folk-Rock getragen von einer tiefen, teutonischen Stimme mit etwas eintöniger Modulation. (Der Vertrieb Indigo hört die Parallele zu Peter Heppner von Wolfsheim; das trifft es auch.) Musikalisch erinnert das Quintett aus Celle an The Jinxs mit mehr Folk, Letzte Instanz ohne Mittelalter und Fiddler’s Green ohne Speed-Polka.
Ohne prominente Unterstützung und/oder einen großen Plattendeal geht die Band bereits mit dem dritten Album an den Start und beeindruckt mit einer durchgängigen Qualität. Manchmal müssten die Songs mehr zubeißen oder überraschend streicheln – dann wäre „2nd Birth“ richtig gut. So bleiben viele Songs ein bisschen zahm und berechenbar. Live wahrscheinlich eine Bank, fehlt bei den Studioaufnahmen der letzte Schmiss. Anyway, das Album setzt nicht auf vordergründigen Pogo-Folk, sondern glänzt mit feinen Songs und stimmigen Arrangements.
Daddy Long Legs: 2nd Birth
(Mystic Nature)
www.daddylonglegs.de