Das geschmackssichere Label Grand Hotel van Cleef macht es richtig – mit Ausnahme der famosen Death Cab For Cutie nehmen sie nur Bands aus ihrem direkten Umfeld unter Vertrag. Aber obwohl Marr zur Hälfte aus Tomte-Mitgliedern besteht, sucht man musikalische Parallelen vergebens. Das Quartett hat sich mit seinem Debütalbum auf anspruchsvollen Indierock konzentriert und beackert damit ein Feld, das alles andere als brach liegt. Die hohe, manchmal etwas schneidende Stimme von Jan Elbeshausen hebt Marr allerdings von anderen Vertretern der Zunft ab.
Da die Welt von GHVC noch so überschaubar ist, fühlt man sich genötigt, Vergleiche zu ziehen und Marr fehlt dieser individuelle Anstrich, der Tomte oder Kettcar oder auch den sympathischen Chaoten Olli Schulz auszeichnet. Trotzdem stehen Marr eindeutig auf der Seite der Guten, schreiben ebensolche Songs, was sich mit dem Opener „Are You There?“ und dem genialen „JD Mc Kaye“ relativ schnell belegen lässt.
Marr: Express And Take Shape
(Grand Hotel van Cleef/Indigo)
www.marr-music.de
VÖ: 2.2.2004