Console: 14 Zero Zero

80er-Jahre Synthie-Pop mit altmodischem Casio-Rhythmus und futuristischer Computer-Stimme, das ist die Basis von „14 Zero Zero“. Martin Gretschmann, der Sound-o-nat von The Notwist und der Mann hinter „Console“, ist allerdings kein Fast-Food-Stümper, sondern ein Tüftler vor dem Herrn, und so hat er einen netten kleinen, verschachtelten und mit allerlei Geräusch-Mätzchen gespickten Elektronik-Ohrwurm zusammengefriemelt, der sich fröhlich und luftig durch seine 3´45 min swingt!

Der „Japaner lost in Ultraschall-Remix“ präsentiert „14 Zero Zero“ immer noch munter und friemelig, aber zur trance-lastigeren Lounge-Version abgespeckt mit sphärigen Synthies und spacigen Instrumentalparts.

Als Schmankerl gibt’s den selben Song zusätzlich noch als Trash-Rock-Song von der Punk-Combo „Katakombo“ mit Moog-Einlage. Und siehe, es funktioniert, weil „14 Zero Zero“ eine echte Melodie besitzt! Über die Notwendigkeit der Punk-Version läßt sich trotzdem streiten, denn der absichtsvoll verzerrte Gesang klingt, wie wenn sich Taucher unter Wasser unterhalten: so gedämpft, daß man die Worte noch versteht, aber auch so breiig, daß man sofort zum Ohrenarzt rennen möchte. Unangenehm.

„Conti.nue“ dagegen ist noch ein echter Console-Track, allerdings ohne Hit-Appeal, also eine typische B-Seite. Hört sich an, als hätte Gretschmann an einem frühen Sonntagmorgen einfach so vor sich hin fantasiert, und ´rausgekommen ist ein zartes Chill-Out-Stück ohne echte Melodie, dafür mit Breaks und jazzigem Beat. Experiment gelungen: Patient eingelullt!

Console: 14 Zero Zero
(Community/Payola/Virgin)

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