Das Quartett um Gitarrist Michael Romeo gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingen in der Frickelfraktion. Technisch versiert, mit einigen starken Songs, fehlt mir hier der Spannungsaufbau, der Bands wie Spock’s Beard oder Dream Theater auszeichnet. Live kommen Symphony X aber erstaunlich kraftvoll rüber und verleihen auch den etwas müderen Nummern Schwung.
WeiterlesenAutor: Dirk-Michael Mitter
The Quill: Hooray! It’s A Deathtrip
Zwischen Mustasch und Spiritual Beggars ist nicht nur alphabetisch noch ein Platz für The Quill frei. „Hooray! It’s A Deathtrip“ ist für die Schweden bereits das fünfte Album, zeigt aber sogar noch einen deutlichen Fortschritt zum Vorgänger „Voodoo Caravan“.
WeiterlesenTheatre Of Tragedy: Musique
Bei Theatre Of Tragedy ist alles neu: Neues Label (Major), neue Besetzung (zwei weniger), und neue Stilrichtung (Gothic ade). War der vergangene offizielle Longplayer „Aegis“ noch von typischen Dark- und Grufti-Tönen mit Wechselgesang dominiert, ist „Musique“ ein wilder Bastard aus Sisters Of Mercy, den neuen Paradise Lost und den Computersounds und Melodien der 80er.
WeiterlesenGreen Day: Warning:
Wäre da nicht die knödelige Stimme von Billie Joe Armstrong, könnten schon manchmal Zweifel aufkommen, ob das hier wirklich die neue CD von Green Day ist. Sechs Jahre nach „Dookie“ macht das Trio definitiv keinen East-Bay-Punk mehr. Das Tempo merklich gedrosselt, die Distortionsounds gegen Akustikgitarren getauscht. „Church On Sunday“ klingt gar wie ein Stück aus der frühen Beat-Ära.
WeiterlesenGreen Day: Warning:
Wäre da nicht die knödelige Stimme von Billie Joe Armstrong, könnten schon manchmal Zweifel aufkommen, ob das hier wirklich die neue CD von Green Day ist. Sechs Jahre nach „Dookie“ macht das Trio definitiv keinen East-Bay-Punk mehr. Das Tempo merklich gedrosselt, die Distortionsounds gegen Akustikgitarren getauscht. „Church On Sunday“ klingt gar wie ein Stück aus der frühen Beat-Ära.
WeiterlesenEnchant: Juggling 9 Or Dropping 10
Vergleiche mit anderen Bands sind gefährlich – sie setzen immer voraus, dass man sich unter den angeführten Paten etwas vorstellen kann. Gut, Marillion kennt jeder, aber IQ? Warum steht dann in jeder zweiten Progressive-Rock-Kritik was von IQ? OK, ich versuch‘ es ohne Querverweise.
WeiterlesenVenice: Spin Art
Für mich gibt es fünf Kategorien Musik: Zum Auto fahren, zum Abhotten, für romantische Momente, Musik, auf die man sich konzentrieren muss und Everyday-Music, also die Hintergrundscheiben für’s Abendessen oder Spieleabende. Überschneidungen sind hier ebenso wünschenswert wie häufig. Der kalifornische Vierer Venice erfüllt die Kriterien für die letzte Kategorie mit Bravour: „Everyday Music“, die keinem weh tut, aber so gut gemacht ist, dass man sich nicht mit Grauen abwenden muss.
WeiterlesenPorncreep: Eject Too Late
Ach, was haben wir gelacht. Kleines pubertäres Gekicher über Claudias Schäferhund und über die süße Gwendolyn, die man sogar als Postpaket verschicken könnte (theoretisch). Ja, damals, als man Sex nur vom Hörensagen kannte und eine etwas hormonverzerrte Vorstellung davon hatte. Ich staune immer wieder nicht schlecht, dass es Leute gibt, die sich über die Bloodhound Gang kaputt lachen, die Pubertät aber schon rund 15 Jahre hinter sich haben. Somit standen die Vorzeichen für Porncreep extrem schlecht.
WeiterlesenRPWL: RPWL
Bereits im zweiten Titel setzt sich das deutsche Quartett den Apfel auf den Kopf: „Who Do You Think We Are?“. Ich denke, ihr seid eine ehemalige Pink Floyd Coverband, die den Begriff „Inspiration“ irgendwie falsch gedeutet hat. Wobei, die großen Schuhe ihrer Vorbilder füllen sie ganz ordentlich aus. Schade nur, dass auf der Sohle das Profil fehlt.
WeiterlesenTodd Thibaud: Squash
Ich muss mit dem Naheliegendsten anfangen: Der zwölfte und letzte Titel heisst „No Surprise“ und könnte eigentlich auch der Titelsong sein. Was soll man auch die Fans mit zu vielen neuen Ideen verschrecken? Also fährt Todd Thibaud die sichere Nummer und präsentiert die stringente Fortsetzung seiner Vorgängeralben „Favourite Waste Of Time“ und „Sweet Little Mistery“. Grundsolider Gitarrenrock mit einem Faible für einprägsame Melodien.
WeiterlesenWestworld: Skin
Ich wage schon mal zu bezweifeln, ob Westworld in der musikalischen Zusammenfassung des Jahres auftauchen werden. Höchstens als eine der Bands, die weiterhin gegen das Sterben von AOR ankämpfen. Dabei klingt der Melodic-Rock auf „Skin“ angenehm frisch.
WeiterlesenDavid Poe: David Poe
Wer seine Songs 1997 aufnimmt, sie erst drei Jahre später veröffentlicht und immer noch frisch wie eine Sommerbrise klingt, der verdient das Prädikat „zeitlos“. David Poe kommt aus New York, ist als Singer/Songwriter bei Sony in Ungnade gefallen und wird uns jetzt von Ulftone näher gebracht. Unter Regie von Produzenten-Ass T Bone Burnett sind elf introvertierte Songs entstanden, die jeden glücklich machen, der auf einfallsreiche Arrangement und überraschende Wendungen steht.
WeiterlesenBoxhamster: Saugschmerle
Kult – wenn irgend etwas so -sagen wir- seltsam ist, dass man es nicht beschreiben kann, wird daraus ganz schnell „Kult“. Nicht richtig schlecht, aber auch nicht wirklich gut, aber halt kultig. So schwärmt auch der Vertrieb: „Mein Gott, diese Band hat Leben gerettet! Es gibt sie seit Äonen und das letzte Album liegt mittlerweile fünf Jahre zurück. Leben gerettet? Von wem? Wo? In Oberhessen? Weltweit? Hab‘ ich wieder irgendwas nicht mitbekommen? Zurück zum Kult.
WeiterlesenShadow Keep: Corruption Within
Ein fauchender Drache, der sich seinen Weg durchs Gemäuer eines Turms sprengt. Toll! Warum geht Metal zu 90% mit peinlichem Cover einher? Gleich mit dem Opener sind meine Vorbehalte wie weggeblasen. Der Sänger der britischen Combo klingt wie Geoff Tate von Queensryche. Nachdem die seit „Empire“ nicht mehr wirklich überzeugen, klingt das hier nach vollwertigem Ersatz.
WeiterlesenBlue Haze – Songs Of Jimi Hendrix
Jetzt gibt’s Nachhilfe für alle Gitarristen. Die meisten, die ich kenne, sprechen von Jimi Hendrix als die Inspirationsquelle und bringen mit Mühe und Not fünf Songs von ihm zusammen. Jetzt ist Nachsitzen angesagt: Die Lehrer sind u.a. Walter Trout, Taj Mahal, Eric Burdon und Alvin Youngblood Heart. Die sechzehn Unterrichtsstunden behandeln so bekannte Themen wie „Hey Joe“ oder „All Along The Watchtower“.
Ganz im Ernst, gerade dieser Gassenhauer wird von Taj Mahal & The Hula Blues Band lustvoll zerpflückt und mittels Ukulele und Hawaiian Steel Guitar komplett neu interpretiert und geographisch verlegt. Walter Trout bleibt mit „Hey Joe“ nah am Original, während Eric Bibb „Angel“ kurzerhand zur Pianoballade umgestrickt hat. Fast alle Songs wurden erst in diesem Jahr aufgenommen und dienen nur einem Zweck: Der vorbehaltlosen Hendrix-Huldigung 30 Jahre nach seinem Tod am 18. September. Da sich hier nur gestandene Musiker oder junge Talente versammelt haben, die in der selben Tradition stehen, ist das Tribute-Album eine feine Sache. Bluesrock von den Großmeistern des Genres gespielt – von brillanten Gitarristen wie eben Walter Trout, Aynsley Lister oder Vernon Reid (ex-Living Colour).
Aufgrund der beteiligten Musiker und der emotionalen Interpretationen für Hendrix-Fans genauso interessant wie für die „Nachsitzer“.
V.A.: Blue Haze - Songs Of Jimi Hendrix
(Ruf Records)
David Wilcox: What You Whispered
Gute Geschichten müssen gut erzählt werden. Auf das Tempo kommt es an, die Pausen und die Phrasierungen. „What You Whispered“ ist ein Storyteller-Album. Leise, mit tiefer, fast monotoner Stimme singt David Wilcox von seinem Leben. Mit leichtem Country-Einschlag pendelt er zwischen Bruce Cockburn und James Taylor. Zu deren Reife und Präzision fehlt zwar noch ein bisschen, aber man kann die musikalische Verwandtschaft deutlich hören.
WeiterlesenSystemhysterie: Mit deinem Gefühl für mich
Warum klingen so viele deutsche Bands wie hörbare Poesiealben? Warum kaschieren so viele deutschsprachige Sänger (?) ihre Unfähigkeit zu singen damit, dass sie es noch nicht mal versuchen? Tim Hespen von Systemhysterie nölt 12 Songs vor sich hin wie Einer, der auf der Abi-Party aus Versehen am Karaoke-Mikro gelandet ist. Seine Texte sind wirklich gut, aber nur, wenn man sie im Booklet nachliest.
WeiterlesenVirus 7: Sick In The Head
Testosteron-Eiweiß-Rock – anders kann ich „Sick In The Head“ nicht beschreiben. Musik für Gewichtheber und Anabolika-Sympathisanten. Gescheckte Workout-Hose und oranges Muscle-Shirt – jetzt auch auf CD.
Weiterlesen40 Grit: Heads
Ein Hoch auf die „Schubladisierung“, aber wer den CD-Schrank mit Machine Head, Skinlab oder Testament gefüllt hat, sollte zwingend ein Ohr auf diese Scheiblette werfen. Das Riffing und der Gesang strotzen nur so vor Kraft und Aggression. Was beim ersten Hören auffällt, ist die Geradlinigkeit der Band.
Weiterlesen3 Doors Down: The Better Life
Die Radiostationen und deren Zuhörer in den USA sind musikalisch leicht zu beglücken. Mit einer Mischung aus Matchbox Twenty, Creed und Tonic kann man nicht viel falsch machen. Wenn’s besonders gut läuft, dann ist man die erste Combo, die gleichzeitig bei vier Charts-Formaten No. 1 ist. So geschehen bei dem Quartett 3 Doors Down. Die Single „Kryptonite“ schlug in den USA ein wie ein Becker-As.
Weiterlesen