Green Day: Warning:

Wäre da nicht die knödelige Stimme von Billie Joe Armstrong, könnten schon manchmal Zweifel aufkommen, ob das hier wirklich die neue CD von Green Day ist. Sechs Jahre nach „Dookie“ macht das Trio definitiv keinen East-Bay-Punk mehr. Das Tempo merklich gedrosselt, die Distortionsounds gegen Akustikgitarren getauscht. „Church On Sunday“ klingt gar wie ein Stück aus der frühen Beat-Ära.

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Green Day: Warning:

Wäre da nicht die knödelige Stimme von Billie Joe Armstrong, könnten schon manchmal Zweifel aufkommen, ob das hier wirklich die neue CD von Green Day ist. Sechs Jahre nach „Dookie“ macht das Trio definitiv keinen East-Bay-Punk mehr. Das Tempo merklich gedrosselt, die Distortionsounds gegen Akustikgitarren getauscht. „Church On Sunday“ klingt gar wie ein Stück aus der frühen Beat-Ära.

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Venice: Spin Art

Für mich gibt es fünf Kategorien Musik: Zum Auto fahren, zum Abhotten, für romantische Momente, Musik, auf die man sich konzentrieren muss und Everyday-Music, also die Hintergrundscheiben für’s Abendessen oder Spieleabende. Überschneidungen sind hier ebenso wünschenswert wie häufig. Der kalifornische Vierer Venice erfüllt die Kriterien für die letzte Kategorie mit Bravour: „Everyday Music“, die keinem weh tut, aber so gut gemacht ist, dass man sich nicht mit Grauen abwenden muss.

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Porncreep: Eject Too Late

Ach, was haben wir gelacht. Kleines pubertäres Gekicher über Claudias Schäferhund und über die süße Gwendolyn, die man sogar als Postpaket verschicken könnte (theoretisch). Ja, damals, als man Sex nur vom Hörensagen kannte und eine etwas hormonverzerrte Vorstellung davon hatte. Ich staune immer wieder nicht schlecht, dass es Leute gibt, die sich über die Bloodhound Gang kaputt lachen, die Pubertät aber schon rund 15 Jahre hinter sich haben. Somit standen die Vorzeichen für Porncreep extrem schlecht.

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Todd Thibaud: Squash

Ich muss mit dem Naheliegendsten anfangen: Der zwölfte und letzte Titel heisst „No Surprise“ und könnte eigentlich auch der Titelsong sein. Was soll man auch die Fans mit zu vielen neuen Ideen verschrecken? Also fährt Todd Thibaud die sichere Nummer und präsentiert die stringente Fortsetzung seiner Vorgängeralben „Favourite Waste Of Time“ und „Sweet Little Mistery“. Grundsolider Gitarrenrock mit einem Faible für einprägsame Melodien.

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David Poe: David Poe

Wer seine Songs 1997 aufnimmt, sie erst drei Jahre später veröffentlicht und immer noch frisch wie eine Sommerbrise klingt, der verdient das Prädikat „zeitlos“. David Poe kommt aus New York, ist als Singer/Songwriter bei Sony in Ungnade gefallen und wird uns jetzt von Ulftone näher gebracht. Unter Regie von Produzenten-Ass T Bone Burnett sind elf introvertierte Songs entstanden, die jeden glücklich machen, der auf einfallsreiche Arrangement und überraschende Wendungen steht.

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Boxhamster: Saugschmerle

Kult – wenn irgend etwas so -sagen wir- seltsam ist, dass man es nicht beschreiben kann, wird daraus ganz schnell „Kult“. Nicht richtig schlecht, aber auch nicht wirklich gut, aber halt kultig. So schwärmt auch der Vertrieb: „Mein Gott, diese Band hat Leben gerettet! Es gibt sie seit Äonen und das letzte Album liegt mittlerweile fünf Jahre zurück. Leben gerettet? Von wem? Wo? In Oberhessen? Weltweit? Hab‘ ich wieder irgendwas nicht mitbekommen? Zurück zum Kult.

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Blue Haze – Songs Of Jimi Hendrix

Jetzt gibt’s Nachhilfe für alle Gitarristen. Die meisten, die ich kenne, sprechen von Jimi Hendrix als die Inspirationsquelle und bringen mit Mühe und Not fünf Songs von ihm zusammen. Jetzt ist Nachsitzen angesagt: Die Lehrer sind u.a. Walter Trout, Taj Mahal, Eric Burdon und Alvin Youngblood Heart. Die sechzehn Unterrichtsstunden behandeln so bekannte Themen wie „Hey Joe“ oder „All Along The Watchtower“.

Ganz im Ernst, gerade dieser Gassenhauer wird von Taj Mahal & The Hula Blues Band lustvoll zerpflückt und mittels Ukulele und Hawaiian Steel Guitar komplett neu interpretiert und geographisch verlegt. Walter Trout bleibt mit „Hey Joe“ nah am Original, während Eric Bibb „Angel“ kurzerhand zur Pianoballade umgestrickt hat. Fast alle Songs wurden erst in diesem Jahr aufgenommen und dienen nur einem Zweck: Der vorbehaltlosen Hendrix-Huldigung 30 Jahre nach seinem Tod am 18. September. Da sich hier nur gestandene Musiker oder junge Talente versammelt haben, die in der selben Tradition stehen, ist das Tribute-Album eine feine Sache. Bluesrock von den Großmeistern des Genres gespielt – von brillanten Gitarristen wie eben Walter Trout, Aynsley Lister oder Vernon Reid (ex-Living Colour).

Aufgrund der beteiligten Musiker und der emotionalen Interpretationen für Hendrix-Fans genauso interessant wie für die „Nachsitzer“.

V.A.: Blue Haze - Songs Of Jimi Hendrix
(Ruf Records)

David Wilcox: What You Whispered

Gute Geschichten müssen gut erzählt werden. Auf das Tempo kommt es an, die Pausen und die Phrasierungen. „What You Whispered“ ist ein Storyteller-Album. Leise, mit tiefer, fast monotoner Stimme singt David Wilcox von seinem Leben. Mit leichtem Country-Einschlag pendelt er zwischen Bruce Cockburn und James Taylor. Zu deren Reife und Präzision fehlt zwar noch ein bisschen, aber man kann die musikalische Verwandtschaft deutlich hören.

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Systemhysterie: Mit deinem Gefühl für mich

Warum klingen so viele deutsche Bands wie hörbare Poesiealben? Warum kaschieren so viele deutschsprachige Sänger (?) ihre Unfähigkeit zu singen damit, dass sie es noch nicht mal versuchen? Tim Hespen von Systemhysterie nölt 12 Songs vor sich hin wie Einer, der auf der Abi-Party aus Versehen am Karaoke-Mikro gelandet ist. Seine Texte sind wirklich gut, aber nur, wenn man sie im Booklet nachliest.

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3 Doors Down: The Better Life

Die Radiostationen und deren Zuhörer in den USA sind musikalisch leicht zu beglücken. Mit einer Mischung aus Matchbox Twenty, Creed und Tonic kann man nicht viel falsch machen. Wenn’s besonders gut läuft, dann ist man die erste Combo, die gleichzeitig bei vier Charts-Formaten No. 1 ist. So geschehen bei dem Quartett 3 Doors Down. Die Single „Kryptonite“ schlug in den USA ein wie ein Becker-As.

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