Und noch jemand, dessen Vorgänger-Album „hard to follow“ war: Chris Cacavas (immer noch mit Junkyard Love als Begleitband – obwohl diesmal nicht ausdrücklich erwähnt) gelingt es auch diesmal mich zu begeistern. Chris Cacavas schreibt einfach Songs von beeindruckender Schönheit, die innerhalb kürzester Zeit zu meinen besten Freunden werden.
WeiterlesenKategorie: Musik
Inspiral Carpets: The Singles
Hammondorgelteppiche, tänzelnde Gitarren, verliebte Melodien, mehrstimmige Refrains, kindliche Texte, federleichte Gute-Laune- Stimmung. Die britische Anfang-90er Generation. Mit Inspiral Carpets wirft jetzt eine der Vorzeige- Bands der Brit-Pop-Szene die compilierten Singles auf den europäischen Markt. Wirkt ein bißchen verlegen. Keine Ideen mehr, der Gitarrenrave hatte sein Leben schon 1993 ausgehaucht, na ja, das geballte Hit-Single-Paket könnte nochmal was einspielen. Mit dabei: „Move“, „Two Worlds Collide“. Na und?
WeiterlesenCamping – Maritime Strick und Regenmoden
„Ich weiss nicht wohin ich will oder wonach ich mich sehne,
ich hab viel zu wenig Zeit und viel zu viele Probleme“
(„Unterwegs“).
CDs mit Autos auf dem Cover… Womit eigentlich alles gesagt wäre, aber…
…der Reihe nach: Die Zeiten, da deutsche Texte in der Rock- und Popmusik eher selten waren sind längst vorbei. Dennoch scheint die Verwendung deutscher Texte weiterhin sehr trendabhängig zu sein. Kaum hat eine Hip Hop Band Erfolg mit deutschen Texten, gründen sich an allen Ecken und Enden Hip Hop Bands, die dem Englischen abgeschworen haben. Umso erfreulicher, daß es auch eher untypische deutschsprachige Musik gibt, wie z.B. die Debut-CD einer Band namens Camping, die den noch viel unytpischeren Titel „Maritime Strick- und Regenmoden“ trägt; musikalisch aber eher durch spröden Charme als durch Obskurität glänzt.
WeiterlesenSon Volt: Trace
Nachdem mich die Nachricht von der Auflösung Uncle Tupelos im letzten Jahr doch ziemlich mitgenommen hatte, kann ich nun für dieses Jahr doch entgültig Entwarnung geben. Denn nachdem schon Mitte des Jahres Jeff Tweedy mit Wilco begeistern konnte, zieht jetzt auch Jay Farrar mit Son Volt nach.
WeiterlesenBuilt To Spill: There’s Nothing Wrong With Love
Drückte Doug Martsch, Sänger und Gitarrist von Built To Spill, seine Vorliebe für hervorragende Popsongs bei seiner alten Formation Treepeople hauptsächlich durch Coverversionen aus („Bigmouth Strikes Again“, „Andy Warhol“), so hat er jetzt mit Built To Spill eine der besten Pop-Platten des Jahres 1995 an den Start gebracht.
WeiterlesenTarnation: Gentle Creatures
Es ist noch gar nicht so lange her, da galt Countrymusik vielen als Inbegriff von Rückständigkeit, reaktionärem Denken oder schlicht künstlerischer Verirrung. Diese Zeiten haben sich inzwischen geändert, nicht zuletzt dank vieler junger Musiker, die einer angestaubten Musikrichtung wieder Leben einhauchten. Eine dieser vielen neuen Bands, die unverkrampft Tradition und Moderne mischen heißt TARNATION.
WeiterlesenLondon Funk Allstars: Volume 1
„Die wunderbare Welt des Sampling“ wäre der passende Untertitel zu der ersten Longplay-CD der LONDON FUNK ALLSTARS. Kopf des Allstar Teams, bestehend aus Musikern, DJs, Produzenten und Mixern ist Jonathan Moore, der zusammen mit seinem DJ-Partner Matt Black als COLDCUT (u.a. „This Is The Right Time“) zu Ruhm und Geld gelangte.
WeiterlesenThe Charlatans: The Charlatans
Wir wollen doch, bitte, die richtige Reihenfolge, die korrekte Airplay-Chart-Rangfolge, die einwandfreie Brit-Pop-Hirarchie einhalten! Also müssen wir zuerst Blur abspielen,…, jetzt Oasis, …, so, und jetzt: Die Scharlatane.
WeiterlesenBuffalo Tom: Sleepy Eyed
Bei Buffalo Tom verhält es sich fast wie bei den Ramones oder AC/DC. Man weiß schon vor dem Kauf was einen erwartet: Hochmelodischer U.S. Gitarrenrock der Marke Moving Targets. Die Unterschiedlichkeit der einzelnen Veröffentlichungen offenbart sich nur durch die Güteklasse der Songs. War man mit „Let Me Come Over“ auf dem Höhepunkt der songschreiberischen Kreativität angelangt, ging es mit dem Nachfolger „Big Red Letter Day“ bergab.
WeiterlesenSampler: L’amigamore
Keine gewöhnliche Compilation, aber das wäre bei dem Selbstanspruch von L’age D’or verwunderlich gewesen. Es wurden nur deutsche Künstler auf den Sampler gepackt, was ja im Hinblick auf den sonstigen Output des Labels nicht ungewöhnlich erscheint. Hingegen ist der Fakt, daß sämtliche Interpreten die Gemeinsamkeit aufweisen, nämlich Tanzmusik in den 60er Jahren, dazu noch in der DDR, gemacht zu haben, eine Kuriosität.
WeiterlesenEd Kuepper: A King In The Kindness Room
Irgendjemandem etwas über Ed Kuepper erzählen zu wollen, würde Bücher füllen, wäre eine Extrastory wert, würde im Rahmen einer Plattenbesprechung zuviel Raum einnehmen.
Der Meister hat schon so viel Material veröffentlicht, daß es schier unglaublich ist. Egal ob es die SAINTS oder die AINTS waren, die LAUGHING CLOWNS oder die Veröffentlichungen unter eigenem Namen, alles trug deutlich Ed Kueppers Handschrift.
The Jon Spencer Blues Explosion: Remixes
Oh my Gowd – Yeah – The Blues Is Number One. Smart, Cool, abgedreht, die beste Band der Welt zur Zeit. Alle diese Attribut treffen auf The Jon Spencer Blues Explosion zu, denn wer sich mit einer Großmäuligkeit à la Muhammed Ali ankündigt und dann noch solche Musik macht, der hat sich die Lizenz zum größten Smart-Ass redlich verdient.
WeiterlesenSt Germain: Boulevard
Crossover im Dancefloor-Kontext- gibt´s sowas? Hier liegt die Antwort auf der Hand: Man greife zu „Boulevard“ von St. Germain und bekommt eine Melange die zu 50% aus House und zu 50% aus Jazz besteht.
WeiterlesenFilter: Short Bus
Eigentlich merkwürdig, wenn einige sogenannte Fachblätter bei den Merkmalen harte Gitarren, verzerrter Gesang und Drumcomputer auf den Begriff „Industrial“ kommen. Filter gehören in die Rubrik „Industrial“ genauso wenig wie die musikalisch artverwandten Ministry oder Lard. Ein geeigneter Name für diese Schublade muß erst noch gefunden werden. Der Unterschied zu den genannten Vorreitern liegt im filterschen Hardcoreverständnis.
WeiterlesenDirty Three: same
Kennt eigentlich noch irgendjemand den Begriff Acid-Rock. Acid- oder auch Psychedlic-Rock bezeichnete Ende der 60er Jahre die Musik, die durch akustische Einwirkung Halluzinationen wie unter LSD erzeugen sollte. Unter dem Begriff Acid- Rock liefen damals ganz unterschiedliche Bands wie JEFFERSON AIRPLANE, LOVE, MAD RIVER (großartiger West-Coast) und THE BYRDS (manchmal).
WeiterlesenMichael Hall: Adequate Desire
Nach „Quarter To Three“ von 1990 und „Love Is Murder“ von ’92 nun das dritte Werk von Michael Hall. Momentan nur als Export zu bekommen, aber natürlich trotzdem besprechenswert.
Persönlich, sich erinnernd, nachdenklich, sich orientierend, suchend bewegt sich Michael Hall musikalisch zwischen Singer/Songwriter, Rock, Neo-Folk und Country. Motto des Ganzen dürfte wohl sein: „Life is alright for the time being“. Bewußtsein, daß alles mal ein Ende haben wird, dazwischen aber auch noch etwas ist. Mit dem man sich auseinandersetzen muß. „Hello Mr. Death, is that all you can do, is that your best? Mr. Death, I’m going nowhere… the guitars are out“
Sampler: For The Love Of Harry
Tribute-Sampler, die dem Werk eines mehr oder minder verdienstvollen Musikers gewidmet sind, gibt es derzeit wie Sand am Meer. Die Zahl der guten ist schon wesentlich geringer. „For The Love Of Harry – Everybody Sings Nilsson“ ist ein guter, der durch gute Songs, gute Musiker und ausführlichste Linernotes glänzt.
Auf „For The Love Of Harry“ erweisen 23 Freunde und Kollegen dem im Januar ’94 verstorbenen Harry Nilsson ihre Referenz, darunter u.a. Randy Newman, Beach Boy Brian Wilson, Ringo Starr, Marc Cohn, Aimee Mann, Fred Schneider (dessen Version von „Coconut“ aus dem Sampler durch erhöhte Nervigkeit herausragt), Joe Ely, Al Kooper, Victoria Williams, Jellyfish, Adrian Belew, The Roches und Richard Barone
WeiterlesenJacobites: Old Scarlett
Auf dem Cover präsentiert sich die gesamte Mannschaft bei Sonnenschein im Innenhof einer zerfallenen Burgruine. Romantisch, wallende Gewänder, Rüschenhemden, alles wie gehabt. Nikki Sudden und Dave Kusworth liefern wieder ein gefühlsbetontes schönes Album ab, das sich so anhört wie Zuckeressen. Im Hintergrund begleitet ständig die Orgel, bzw. das Piano von Terry Miles, darüber die Stimmen von Kusworth und Sudden. Sie singen das ewige Lied der Liebe, das ewige Lied vom Tod, das ewige Lied vom Alkohol. Keine Ecken oder Kanten, fast schon zu schön. „Boutique“ hört sich von der Instrumentierung fast an wie Dylans „Like a Rolling Stone“. Nur viel süßer.
WeiterlesenHolly Cole: Temptation
Holly Cole ist eine 31jährige Kanadierin, die bislang 3 Alben veröffentlicht hat auf denen sie sich als Interpretin von alten Standards und aktuellen Kompositionen profilierte. Bei uns am bekanntesten waren wohl die zwei Stücke, die sie zum letztjährigen Prince-Tribute-Sampler „When Doves Cry“ beisteuerte. Das mit dem „Tribute To“ scheint ihr gefallen zu haben, denn jetzt hat sie mit „Temptation“ erstmals eine CD veröffentlicht, die ausschließlich den Kompositionen eines einzigen Songschreibers – Tom Waits – gewidmet ist.
WeiterlesenRoyal Trux: Thank You
Nun da die Rolling Stones der Welt noch einmal zeigen wollen, wer im Musikbiz die einflußreichste Band war und ist, werden Epigonen der „Sticky Fingers“-Phase – namentlich „Royal Trux“- zu einer Vorzeigekopie. Die Unterschiede zwischen den ehrwürdig ergrauten Herren Jagger und Co. liegen klar auf der Hand:
1)Erstere haben (immer noch) die besseren Songs,
2) Erstere können wirklich ihre Instrumente bedienen und
3) hat Mick Jagger trotz seines fortgeschrittenen Alters immer noch mehr Sex Appeal als die hippieske Jennifer Herrema.