Fünf Todsünden beim Verfassen von Kriminalromanen

Wtd möchte, dass Sie Erfolg haben. Ja, SIE! Eine aufstrebende, momentan im Umgang mit dem Business noch recht unerfahrene Fachkraft auf dem schlüpfrigen Terrain der Spannungsliteratur. Was gibt es zu beachten? Vor allem: Welches sind die DONT’S des Gewerbes, jene Fehler, die die Chancen auf eine Verlagsveröffentlichung mit einem Schlag zunichte machen können? Wtd kennt sie. Und wtd nennt sie. Schonungslos. Fünf Todsünden in aufsteigender Linie, vom katastrophalen Faux Pas bis zum endgültigen Aus für alle Ihre Hoffnungen und Ambitionen.

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Abgebrochen

Schon als Reinhard Heydrichs blaue „Wolfsaugen“ „kalt und starr“ blickten, ahnte man es. Und spätestens wenn Stalin „mit boshaftem Lächeln“ antwortet, weiß man es: Nach halbwegs klischeefreier Sprache braucht man in Uwe Klausners „Walhalla-Code“ gar nicht erst zu suchen.

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Le nouveau KJB est arrivé!

Ja, so schnell kanns gehen. Es liegt vor mir: frisch aus der Druckerei, 359 (!) Seiten für lausige 12,90. Das Krimijahrbuch 2009. Und gleich die schlechte Nachricht für alle Beiträgerinnen und Beiträger: Ihr müsst noch ein wenig warten. Der Pendragon-Verlag befindet sich samt Verlagskater messemäßig in Leipzig, wird sodann aber eure Belegexemplare ausliefern. Aber irgendwie muss es sich ja rentieren, Herausgeber zu sein, gelt?

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Nur freundliche Rezensionen

Um Kriminalromane rezensieren zu können, muss man sie erst einmal haben. Von sich aus laufen einem die wenigsten Bücher zu, der Rezensent stöbert in Katalogen, surft durch die Netzwelt oder lässt sich von Kolleginnen und Kollegen animieren. Er hat nicht nur ein Auge auf die großen Verlage, sondern beobachtet auch die kleinen. Und dennoch: Alles überblickt er nicht.

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Krimistammtisch: konkret

Also. Für den nächsten Krimistammtisch stehen zwei Titel zur Auswahl: Charles den Tex mit „Die Zelle“ und Iain McDowall, „Der perfekte Tod“. Welchen nehmen wir? Wann setzen wir uns an den Stammtisch und kritisieren? Alle, die mitmachen wollen, möchte ich bitten, mir mitzuteilen, welchen Titel Sie bevorzugen, ob sie auch mitmachen würden, wenn der andere Titel „gewänne“ – und bis wann mit ihrer Rezension zu rechnen wäre. Bitte →an diese Mailadresse. Neuanmeldungen sind willkommen.

Aus der Werkstatt, 1

Ein Krimi ist mehr als ein Plot. Mehr als geschickte Dramaturgie, mehr als ein sympathischer Protagonist, mehr als dosierter Thrill. Er ist manchmal richtige Denkarbeit. Wie funktioniert das genau? Es gibt viele Herangehensweisen, und eine soll in dieser kleinen Reihe der Werkstattbetrachtungen näher erläutert werden. Und zwar „live“.

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Schön wär´s

Zu den Plänen für Schmidts Zukunft sagte Kogel: „Wir haben ganz klare Vorstellungen, wo wir hinwollen.“ In einem Wahljahr „will man Schmidt auf einem Level sehen, das sonst im deutschen Fernsehen niemand liefert“. Es gehe darum, „die Comedy-Latte wieder höher zu legen in Richtung Anspruch und Intellekt, vergleichbar mit dem US-Polit-Komiker Jon Stewart – aber eben Harald Schmidt.“

So war es Ende letzten Jahres zu lesen.
Auch wenn hier keiner so recht dran glauben mag, schön wär´ es schon, wenn Schmidt nach seiner Frühlings- und Sommerpause nur halb so viel Energie an den Tag legen könnte, wie Stewart in seiner Abrechnung mit den Finanz“gurus“ von CNBC.

Dumm gelaufen

Okay, kann passieren. Jemand fragt Sie nach dem Natel – und Sie schicken ihn aufs Klo. Hätte aber nicht passieren müssen, schon gar nicht einer passionierten wtd-Leserin wie →Frau P. Wtd, Hort umfassender Volksbildung, hat bereits →am 3. April 2008 darauf hingewiesen, dass es sich beim Natel um ein Gerät handelt, das „der Deutsche als „Handy“ ans Ohr hält“. Aber was helfen solche Kampagnen gezielter Volksaufklärung, wenn die werte Leserschaft nicht bei der Sache ist? – Kein Wunder, dass dann die Bilder vor Schreck von der Wand fallen.

Krimistammtisch gefällig?

So. Weil ich den morgigen Freitag für ein kreatives verlängertes Klausurwochenende nutzen möchte, hier schon der Freitagsbeitrag: Hat wer Lust auf eine neue Runde Krimistammtisch? Ihr wisst schon: Einige nette Menschen (mindestens drei solltens schon sein) rezensieren einen Krimi, die Ergebnisse gibt es dann ungeschnitten bei wtd. Jeder kann mitmachen. Über die Lese- und Schreibfrist werden wir uns sicher einig, bliebe nur der Titel, den es diesmal in die kritische Mangel zu treiben hat. „Die Zelle“ von Charles den Tex könnte ich mir vorstellen, auch Ryu Murakamis „Piercing“. Oder doch „Trimmels letzter Fall“ von Friedhelm Werremeier? Als Revisiting einer legendären Figur der Deutschkrimigeschichte? – Aber macht ruhig andere Vorschläge, wir werden uns schon einigen. Auch wer nicht mitkritisieren möchte, kann uns ein Werk ans Herz legen. Also: Kommentarfunktion nutzen oder einfach den Stammtischverwalter →anmailen. Bitte nicht twittern.

Uta-Maria Heim: Das Rattenprinzip / Wespennest

Bücher, die einem als Fortsetzungen vorangegangener Bücher angedroht werden, weil sie ohne die nicht zu verstehen seien, mag ich nicht. Grundsätzlich. Ohne Ausnahme. Uta-Maria Heims „Wespennest“ ist die Fortsetzung von „Das Rattenprinzip“ (1991), das der Autorin den Deutschen Krimipreis 1992 beschert hat. „Wespennest“ brilliert als eigenständiges Werk. Um es aber in Vollendung zu „verstehen“, lese man „Das Rattenprinzip“. Vorher, nachher, ganz egal. Soviel zu meinen Grundsätzen.

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Aus, Schluss

Ich tu mir das nicht mehr an. Seit Wochen hinterrücks auf die Fresse gezwitschert zu kriegen, Zeuge zu werden, wie ein Kollege, der von seiner Rezensionsarbeit leben muss, in die Nähe der Bestechlichkeit gerückt wird, dann zu erleben, wie man einen Autor als schwulenfeindlich brandmarkt und das Ganze auch noch „Krimikritik“ nennt.

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Carus Thompson – Creature Of Habit

Wie macht der das bloß? Schüttelt scheinbar ohne Mühe immer wieder Ohrwurm-Melodien aus dem Ärmel, als ginge das so einfach. Nach dem letzten regulären Studioalbum mit Band (→ zur Hinternet-Rezension) und einem Coveralbum geht der australische Singer/Songwriter (Jahrgang 1976) Solowege. Gleichwohl stehen ihm Produzent Greg Arnold als Multiinstrumentalist (Gitarren, Keyboards, Ukele und anderes ausgefallenes „Spielzeug“) sowie Brad Jones (Bass) und Ian Kitney (Schlagzeug) zur Seite. Die beiden letzteren halten sich in der Regel dezent zurück.

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Twittern Sie schon?

Nö. Sollte ich? Obwohl – der soziale Druck wächst, sich an einem „sozialen Netzwerk“ zu beteiligen. Schon die Bezeichnung „sozial“ ist Druck genug; dabei würde es doch reichen, Twittern und Facebooken als das zu bezeichnen, was es letztendlich ist: schnöde Werbung respektive der verzweifelte Versuch, auch jemand zu sein im weltweiten Netz. Nichts dagegen einzuwenden. Schriftsteller, Verlage, Redaktionen müssen sich ihre Kundschaft suchen, wer früher zwischen Wiege und Bahre allein via Geburts- und Todesanzeige in die Zeitung kam, drängt in den Zeiten des Digitalen vehement in die Öffentlichkeit.
Nur, noch einmal: Warum sollte ich plötzlich anfangen zu twittern? Was könnte ich in 150 Zeichen mitteilen? „Habe gestern damit begonnen, bunte Bauklötze zu scheißen“ mag eine bemerkenswerte Neuigkeit sein, bei der die sogenannten „follower“ (allein dafür sollte man ihnen nicht followen) aufhorchen. In echt? Yep.

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