Telepathe – Dance Mother

Telepathe – Dance Mother

Hallohallo, nun aber mal langsam mit den wilden Pferden! Nur, weil eine Band aus NYC kommt, genauer gesagt aus Brooklyn, und nur weil dort momentan AVANTGARDE-POP groß geschrieben wird und zugegebenermaßen eine ganze Reihe großartiger Kreativposten von dort kommen und die Schräg-Pop-Szene dort derzeit enorm dicht ist, heißt das nicht, dass jede Band gleich einen Meilenstein in der Popgeschichte markiert. Was für Cat Power, TV On The Radio, Antony Hagerty und sein ganzes Kreativmagnetfeld inklusive Joan As Police Woman und sicherlich viele andere Projekte mit Big Apple-Provenienz gelten mag, gilt nicht für jede Combo an jeder Ecke Brooklyns.

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Bierschaum?

Bevor ich gleich zu ner Beerdigung abdüse, das noch: →„Berlin kriminell“ über „Menschenfreude“:

„Fazit: Getaucht in frischen Bierschaum, garniert mit einer stattlichen Portion munteren Zynismus‘. Wo das Obskure zum Normalen wird, freut ein Krimi, der das Damoklesschwert launig in Stellung bringt. Realitätsnaher Krimi von saarländischer Grausamkeit.“

So, und jetzt in die schwarzen Klamotten.

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In Interviews zur Werbekampagne weist die ehemalige Video-Ansagerin Makatsch unermüdlich auf die “Seelenverwandtschaft’ zwischen ihr und der Knef hin – obwohl sie natürlich “ihre eigene Hilde’ habe finden müssen. Tatsächlich hat sie nichts weiter als die Kölner WDR-Bigband entdeckt, die Makatschs kulleräugige Knef-Mimikry mit bräsigem Kursaal-Geplätscher untermalt.

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Krimikritik goes blogging

Jetzt ist auch die geschätzte Kollegin Ingeborg Sperl vom Wiener „Standard“ unter die BloggerInnen gegangen. Seit dem 6. Februar beschenkt sie uns auf →„krimiblog.at“ mit kürzeren Rezensionen aktueller Kriminalliteratur. Und das freut einen doch, wenn mehr und mehr „PrintjournalistInnen“ das Bloggen mitsamt aktivierter Kommentarfunktion entdecken. Seien wir gespannt, wer der oder die nächste ist. Das Netz knüpft sich dichter und dichter, der Marktführer muss sich was einfallen lassen…

Hautnah – Die Methode Hill: 2. Staffel

Die zweite Staffel dieser sehenswerten britischen TV-Krimiserie, die nur oberflächlich betrachtet aus der zweiten Reihe zu kommen scheint und bei genauerer Betrachtung ohne weiteres mit „Wallander“, „Kommissar Beck“ oder den Krimis von Elizabeth George mithalten kann, präsentiert vier ganz unterschiedliche Fälle, die 2003 und 2004 im britischen Fernsehen debütierten.

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Howling Bells – Radio Wars

Howling Bells - Radio Wars

Gleich vorweg: Die Aussage des von mir hoch geschätzten und gern gelesenen Musikexpress-Autors Frank Sawatzki, die Howling Bells wären Teil des musikalischen Hauptstroms geworden, teile ich nicht. Es mag angehen, dass die Band seit dem 2006er Debut-Album „Howling Bells“ eine musikalische Entwicklung durchgemacht hat, in deren Folge ihre Songs geschmeidiger geworden sind. Gehörgängiger. More catchy. Und dennoch bewegt sich das, was die aus Australien stammenden und in London wohnenden vier Musiker an Songstruktur aufbauen, doch noch weit weg von der derzeit üblichen Radiotauglichkeit.

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Krimis interpretieren

Man renne nicht gleich schreiend davon, wenn ich behaupte, Franz Kafka habe mit seinem Roman „Das Schloß“ auch für eine Sternstunde der Kriminalliteratur gesorgt. Nein, nein, wir werden ihn schon nicht vereinnahmen. Aber was passiert dort eigentlich? Ein Landvermesser namens K. wird auf ein Schloss befohlen und weiß bis zum Ende nicht, was er dort soll, und die Leser wissen es ebenfalls nicht. Der Rest ist Interpretation.

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Bad, bad, bad

Die Krise ist bei den Bürgern angekommen. Aber auch bei den Käufern und Lesern von Kriminalromanen? Wtd möchte es genau wissen und befragt Herrn Professor Max Deutele, den Geschäftsführer der Gesellschaft für Krimikonsumforschung in Gießen, einem sogenannten Spinn-out der Gesellschaft für allgemeine Literaturkonsumforschung, ebenfalls in Gießen.

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Nordkorea? Nein, danke!

Auch wenn heute Karneval ist und das Fässchen Ur-Pils schon wieder leer: Wtd prangert unverdrossen an! Heute: die in letzter Zeit rezessionsartig wuchernde Pieke-Biermann-Verehrung. Kollege →Bernds Eloge macht die Tonne jetzt voll: Wie die Dame in letzter Zeit gelobt wird, das grenzt schon an Personenkult! Zugegeben: SO SCHLECHT IST DIE GAR NICHT! Aber rechtfertigt das alles? Neulich bei Peek(!) und Cloppenburg hat sie ihre neue Lederjacke mit einem Autogramm bezahlt! Das sind nordkoreanische Verhältnisse! Und mir ham’se vorgestern die EC-Karte eingezogen, die Schweine…

Der Karnevalskiller. Aus den Abgründen eines alten Kriminalisten

Sein ganzes Leben lang hatte der alte Kommissar gegen das Verbrechen gekämpft. Jugendlichen Schwarzfahrern begegnete er grundsätzlich mit entsicherter Pistole – man konnte ja nie wissen. Verkehrssünder, Ehrenmörder, Ladendiebe, Besitzer notorisch in Sandkästen urinierender Hunde: Der alte Kommissar hasste sie alle. Einen aber liebte er wie sonst nur noch sich selbst und wünschte sich, er werde ihn niemals dingfest machen müssen.

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Pieke auf CD

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Na, schau an. Da shoppe ich wie jeden Samstag fröhlich durchs Netz – ein Söngchen hier, ein Paar Wollsocken da – und lande, weiß der Teufel wie, im Shop von Rundfunk Berlin Brandenburg. Und finde was? Eine →CD mit acht klassischen Kriminalreportagen von Pieke Biermann! Ganz frisch! 70 Minuten O-Ton für 7,95, dafür kriegste sonst nix Anständiges im Internet! Also, im Vertrauen jetzt, geflüstert: Kau-fän! Lauter, mit Karnevalstusch: KAUFEN! Sonst gibts am Montag keinen Anti-Faschings-Kurzkrimi!

Samstag mit Krimi, ohne Fasching

Na, Gott sei Dank. Seriöse Ratschläge warten auch an diesem Samstag beim Titel-Magazin. Frau Dr. Lehmann erzählt uns, wie man einen →Gastank sprengt (Herr Putin weiß das längst); Frau Manske rätselt, ob Oliver Maria Schmitts →„Der beste Roman aller Zeiten“ überhaupt Kriminalliteratur ist und wenn ja, warum nicht, also doch; Herr Barsch hält Qiu Xiaolongs →„Blut und rote Seide“ für einen hervorragenden Krimi – meine Rede; Frau Mende findet →„Nachtmarkt“ von Angela Savage nicht so toll; und für Frau Mainka pilchert →„Jagd auf Frankie“ von Kevin Lewis so dahin. Das heutige →Krimigedicht stammt von Carl von Linné und ist keins. Ach ja: Und Herr Rudolph, der seit Jahresbeginn die LeserInnen seines Blogs mit obskuren Theorien zu Edgar Poe nervt, →langweilt damit jetzt auch die LeserInnen beim Titel-Magazin.

Tracy Gilpin: Stunde der Buße

Kriminalliteratur aus Ländern, die sich – wirtschaftlich oder politisch oder beides – im Wandel befinden: das ist per se spannend. Denken wir an Kuba, überhaupt an Lateinamerika, an China, an Südafrika… Während sich sonstwo Krimi als fügsamer Transporteur konsumabler Spannung und Klitzekleindämonen selbst genügen mag, geht dort, wo Werte neu definiert werden müssen, die kriminalliterarische Post ab. Sollte man meinen. Geht aber leider auch anders.

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