Wohin mit den vielen Wirtschaftsflüchtlingen?
Schlagwort: England
Don’t look back
Ich habe mich dagegen gesträubt. Jeden Werktag um 17 Uhr 40, als eine Hand zur Fernbedienung greifen wollte, die ihr dann die andere, vernünftigere im letzten Moment entwand. Typischer Fall von gespaltener Persönlichkeit. Wem zu verdanken? ARTE.
WeiterlesenNachtragende Engländer
Im Hinblick auf die dräuende WM kommt uns die 3Sat-„Kulturzeit“ heute mit einem Beitrag zum (angeblichen) Deutschlandbild der Engländer (→ Verzerrtes Bild).
WeiterlesenWenn England zur WM anreist, dann zieht die britische Nation nicht nur auf ein Turnier, sondern in eine Schlacht. So zumindest stellt es die englische Boulevard-Presse dar – und so scheint es – immerhin 60 Jahre nach Kriegsende – noch immer in den Köpfen der Briten tief verankert zu sein.
her, die sich gut verkaufen, sind Bücher über Hitler, im Geschichtskanal laufen hauptsächlich Filme über Adolf Nazi und auch im Unterhaltungsprogramm hauen sie in die gleiche Kerbe mit einem stechschreitenden John Cleese oder einem Film mit armen gefangenen Fußballern und bösen (also deutschen) Lageraufsehern. So sieht’s aus.
John Fowles
Der englische Schriftsteller stirbt nach langer Krankheit 79jährig im englischen Lyme Regis, Dorset.
WeiterlesenDavid Peace: 1974
David Peaces „1974“ gehört in mancherlei Hinsicht zu den erfreulichsten Erscheinungen des bisherigen Krimijahres. Schon dass damit ein kleiner, gar nicht auf Krimis spezialisierter Verlag mehr als einen Achtungserfolg erringen konnte, stimmt optimistisch. Das Buch wurde hinreichend rezensiert, dominierte die →„Krimi-Bestenliste“, was wiederum die Notwendigkeit und den Nutzen eines solchen Instrumentes beweist.
Die Geschichte von Edward Dunford, Gerichtsreporter für das nördliche England, nimmt keine Rücksicht auf die sensiblen und durch jahrelanges Lesen höherer Literatur domestizierten Geschmacksnerven seiner Leser. Kleine Mädchen werden brutal ermordet, ein Bau- und Korruptionsskandal scheint damit verknüpft, Leeds und Umgebung sind trostlos, seine Einwohner verzweifelt oder zynisch, brutal oder hilflos, wahrscheinlich alles zusammen. Gewalt regiert, die Säfte fließen, unser Held ist so weit entfernt von einem Helden, wie es weiter nicht sein kann, am Ende überschlagen sich die Ereignisse, alles wird gut, das heißt: Alles wird noch schlechter.
WeiterlesenMargery Allingham…
… wäre heute 100 Jahre alt geworden. Eine der „großen alten Damen“ des englischen Krimis, aber, wenn man es nüchtern betrachtet, wohl doch die größte. →Die Alligatorpapiere gedenken der Lady, schenken uns ein Bündel Links (auch einer zu →Hinternet ist dabei), und während wir uns da durcharbeiten, öffnen wir in Gedanken eine Fläschlein Schaumwein. Prost, Margery. Well done.
Blur: Blur
Mit diesem Album verabschiedeten sich Blur vom ‚Britpop‘. Damon Albarn verkündete, daß ‚Britpop‘ tot sei und Graham Coxon durfte seine Gitarre wieder etwas lauter sprechen lassen. So kam es zu „Song#2“, der – äh – sehr amerikanisch klingt. Überhaupt war Amerika nicht mehr der Feind (Oasis auch nicht, die spielten schon längst in der R.E.M.-Liga), nein, man fand Pavement entzückend und Beck schien auch ein dufter Typ zu sein.
WeiterlesenBlur: The Great Escape
Da war das Rennen mit Oasis schon voll im Gange. Zwar wurde die Single „Country House“ noch die Nummer 1 in den britischen Charts (Oasis erreichten mit „Roll With It“ die Nr. 2 – beide Singles wurden am selben Tag veröffentlicht…), danach allerdings wurden alle bisherigen Blur-Erfolge von Oasis gnadenlos getoppt.
WeiterlesenBlur: Parklife
Mit diesem Album haben Blur den Stil des Vorgängers perfektioniert und erweitert, und der kommerzielle Erfolg der neuen „modernist“ Blur ließ nicht lange auf sich warten. „Girls and Boys“ war auch auf dem Festland in den Charts. Sind das nun die neuen Jam? – Egal, man hatte in England endlich wieder eine Band auf die man stolz sein konnte.
WeiterlesenBlur: Modern Life Is Rubbish
Obwohl dieses Album das kommerziell erfolgloseste Album von Blur war, ist es dennoch wahrscheinlich das charmanteste. Beim ersten Hören erscheint es ein wenig sperrig, entfaltet dann allerdings nach mehrmaligem Abspielen seine volle Schönheit. Hier entwickelten Blur ihren eigenen Stil, und ‚Britpop‘ (die Musikpresse braucht eben ihre Schubladen) war geboren.
WeiterlesenBlur: Leisure
Mit ihrem Debüt versuchten Blur auf den Rave-Zug aufzuspringen, was allerdings – zumindest stilistisch – ein wenig mißlang: Raving Madchester war eine Sache von ‚Northern-Boys‘, wie zum Beispiel den Stone Roses. Blur dagegen trugen ihre Songs mit einem aufgesetzten Londoner Akzent vor und erinnerten durch ihre Gitarrensounds manchmal sogar eher an das damals Grunge-orientierte Amerika.
WeiterlesenInterview: John Mayall
Es war eine sehr aufregende Zeit
1963 zog John Mayall von seiner Heimatstadt Macclesfield, England nach London. Im Gepäck eine immer noch relativ neue Idee: eine Bluesband zu gründen. Das war damals nicht gerade in Mode, aber Mayall’s Bluesbreakers, und die Gruppen, die seine Musiker danach gründeten, änderten das nachhaltig.
WeiterlesenNick Hornby: Ballfieber. Die Geschichte eines Fans
Fußball ist ein Spiel für Rotzlöffel und bertivogts’sche Wohlstandsjünglinge. Und wenn die beschreiben müßten, was sie da machen, dann wäre – ja, gut, ich saach ma‘ – der nächste Satz halt immer der schwerste, und du, Leser, bräuchtest keine 90 Minuten, um zu erkennen, daß auch ein leerer Fußballerkopf rund ist. Ergo schreiben die Intellektuellen, die einen Konjunktiv von einem Tifosi unterscheiden können, ansonsten aber sogleich jeden Netzerpaß nicht bloß in die Tiefe des Raums, sondern auch in den Kontext der Ästhetikgeschichte stellen. Das Ganze ist also ein Dilemma: Entweder du kannst fußballspielen – dann kannst du nicht schreiben; oder du kannst schreiben – aber keinen Ball stoppen. Es gibt Ausnahmen: die Gedichte von Ror Wolf, beispielsweise. Und es gibt Bestätigungen: das jüngst erschienene Fußballbuch („Gott ist rund“) des FAZ-Feuilletonisten Dirk Schümer etwa, eine Sammlung höchst geistlos-intelligenter Reflektionen über Fußball, und wer sich das Spiel der vierundvierzig Beine und zweiundzwanzig Bankkonten endgültig verleiden möchte, sollte das lesen.
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