James Last – Instrumentals forever

Ja, er kann auch konservativ, der James Last. Un-James-Last-ig, edel, leicht spießig. Nicht, dass die Platte schlecht wäre. Oh nein. Es ist eben 50er-Jahre-Swing: schön, zart und schwelgerisch. Gut, in den 60ern hat man so was auch noch gehabt. Aber es klingt sehr, sehr klassisch.

Und die Stücke sind auch Klassiker: „Moon River“, „Theme from a summerplace“, „Moulin Rouge“, „The ´in´ crowd“, „Moonglow and picnic’, „April in Portugal’… Sogar der „Telstar“ kommt hier zu Ehren! Und kleiner Anspieltip: „Delicado“!

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Trumpet a gogo

Oh, hier seh ich große Freuden auf mich zukommen: American Patrol, mein geliebtes Delicado, Tico Tico, Wheels, Never on a sunday… Klingt nach einem Melodienregen, der sich gewaschen hat. In Kombination mit dem, was zu den ausgemachten Stärken von James Last gehört: Trompeten in Szene zu setzen!

Und so ist es auch. Das einzige, was hier noch fehlt, ist das „Trompetenecho“. Aber vielleicht gab´s das damals noch nicht. Hier sind jedenfalls jede Menge Lieder drauf, ganz große Melodien, die man so im Unterbewusstsein gespeichert hat, eigentlich aber nie sagen kann, wie sie heißen. Solche Lieder sind oft von Herb Alpert. Oder dem Sir Douglas Quintett. Lieder, wo man erst behauptet: „Kenn ich nicht.“ Und wenn sie dann jemand ansingt: „Ach ja, daaas!“ Manchmal kennt man sie auch, weil man sich vor Jahren mal einen Easy Listening-Sampler gekauft hat namens „Hits in Stereo“, auf dem alle möglichen dieser Sachen im niedlichen 50s-Hammond-Sound drauf sind.

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Humba Humba à gogo


James Last ist wirklich unglaublich. Die Worte „Humba Humba“ dürften so ziemlich zu dem Schrecklichsten, Abstoßendsten gehören, was die deutsche Sprache hervorgebracht hat. Sowas, wo sich alle vorher Handschuhe anziehen. Und niemand mit gesehen werden will. Aber James Last hängt einfach ein „à gogo“ dran – und schon ist das ganze Ding stylish.


Und hätte hier nicht ein Dekor wie auf „Hereinspaziert zur Polka Party“ auf´s Cover gehört? Oder wenigstens eine Flasche Jägermeister? Nein! „Ein Potpourri mit 28 hand- und trinkfesten Stimmungsliedern für die Bottleparty“ ist der Untertitel der Platte. Hand- und trinkfest? Ich will gar nicht weiter drüber nachdenken… Aber so macht das James Last: macht seinen Fans einen Sauf-Soundtrack und spricht von „Bottleparty“. Hier ist kein gewollt modernistischer Aglizismer am Werk, sondern ein Mensch, der echte Lebenshilfe leistet. Er gibt dem Affen Zucker – aber zugleich auch das Gefühl, etwas Besseres zu sein. Eiche rustikal zum letzten Schrei erhoben. Salonfähig gemacht. Hier sind sogar Martinikirschen im Glas! Aufgespießt auf einem kleinen Säbel, damit das Publikum sich trotzdem noch wiedererkennt. Gewusst, wie.

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In Concert 6

James Last Orchestra – In Concert 6, 1976

Ich will ja nichts sagen, aber diese Platte ist eine schlechte Fälschung der „Classics up to date 4“. Wohlmeinendere würden das vielleicht „Wiederveröffentlichung“ nennen. Leicht manipulierte Wiederveröffentlichung.


Das Cover ist bis auf den Schriftzug schon mal identisch. Und hinten muss man dann ein klein bisschen suchen, um die Fehler zu finden. „Rodrigos Concerto“ heisst nun – korrekt – „Concierto d´Aranjuez“. Es ist von der linken auf die rechte Seite gerutscht, hat als einziges Stück eine – Schlamperei – kleinere, fettgedruckte Schrift bekommen und seine Zeitangabe verloren.

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Non Stop Party 12

James Last. Non stop party 12

Irgendwie kommt mir alles auf dieser Platte bekannt vor… Ich mein jetzt nicht, weil die Lieder eigentlich in anderen Fassungen berühmt wurden. Sondern in den James Last-Versions. Hm. Naja, es ist definitiv die erste Non Stop Party 12, die rezensiere, also Augen zu und durch.
Sportlich klingt sie. Weiß nicht, warum. Aber wäre gewiss der bessere Aerobic-Soundtrack geworden als diese Sydney Rome-Sch… Gibt es das schon? Retro-Aerobic? Ich wäre bereit, meine James Last-Platten teuer an Aerobic-Kurse zu vermieten, die das mal ausprobieren wollen. Sehr teuer.

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Das Beste aus 150 Goldenen

James Last - Das Beste aus 150 Goldenen,

Diese Platte ist die Basis einer meiner liebsten Auto- und Walkman-Kassetten. Wer einen schmucken Querschnitt durch das Schaffen von James Last sucht, ist hier richtig. Und wer will, kann die Goldenen auf der Coverrückseite nachzählen: es sind genau 150.


Hier wird jedes Blümchen des Last-Schaffens kurz von der LP-Biene angeflogen: die besten Polkas sind hier drauf, zumindest die „Liechtensteiner Polka“. Manches klingt wie eine, ist aber vermutlich keine: Knaller wie die „Petersburger Schlittenfahrt“ (!!!) und „Hora Staccato“. Natürlich auch die „Amboss-Polka“ – lecker! Und „Starparade“, „Happy Music“, „Happy Luxemburg“…

Keine große Last-Melodie, die hier drauf fehlt (nimmt man ca. 1979 als Veröffentlichungsjahr): „Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft“, „Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung“, „Der einsame Hirte“, „Games that lovers play“ und „Happy Heart“.

Ein paar Balladen: „Charmaine“, „Don´t cry for me Argentina“, die „Ballade pour Adeline“. Und natürlich ein bisschen Klassik: „Elvira Madigan“, eine Beethovensche „Violinromanze“ – und aus der Operetten-Blüte Stolz´ „Salome“.

Auf der zweiten Platte gibt´s dann ein paar Potpourris: deutsche Sachen mit Mitschunkeln und Chart-Hits, darunter auch viel englischsprachiger Pop.

Ich arbeite ja immer noch daran, rauszukriegen, ob „Happy Luxemburg“ mal eine Titelmelodie für Radio Luxemburg war. Ich meine, so etwas gehört zu haben. Ich finde, das ist so die typische Last-Handschrift. Und dass er am besten ist, bei kleinteiligen Stücken, die einem schon mit den ersten Takten ihren Stempel aufdrücken. Die „Luxemburg“-Fanfare ist einfach genial: deutlich, sympatisch, erinnerbar. Und modern.

Toll auch, wie er´s in „Morgens um Sieben…“ schafft, eine Ballade aufzuswingen. Man wird förmlich durch´s Lied durchgetrieben. Und nie waren die hohen Streicher besser angebracht, als über den grundierenden, kräftigen Bläsern und der Marsch-Trommel. Gleiches gilt für „Wenn süß das Mondlicht…“. Mag ich eigentlich noch mehr als „Morgens um Sieben…“. Unglaublich, wenn hier die Bläser den nächsten Aufschwung antreiben und die Streicher dann wie ein Segelboot in der Luft weiterschweben. Klingt kitschig. Ist auch so. Kann´s aber nicht besser beschreiben. Ist jedenfalls ein unglaubliches, ein unglaublich schönes Stück Musik.

Und die Amboss-Polka – Wahnsinn. Es ist diese Polka, die mich wünschen lässt, im zweiten Leben Trompeter oder Drummer bei James Last zu sein. Wie kriegt man so was ohne Drogen hin? Mann, mann, mann. Ich liebe dieses Stück! Wer ähnliche Adrenalin-Spritzen braucht, ziehe sich auch die „Petersburger Schlittenfahrt“ und „Hora Staccato“ rein. Vor allem nach letzterem brauch ICH mein vielzitiertes Sauerstoffzelt. Ich will verdammt sein, wenn das den Musikern nicht genauso ging! Mensch, bin ich dankbar, dass die hier draufgepackt wurden. Hätte ich genauso gemacht. Das rockt!!

Nur „Happy Music“ – das hätte ich mir doch noch einen Tick schneller gewünscht. Ich finde, da fehlt ein Zacken Tempo. Ist ja eigentlich auch ein durchgeknalltes Stückchen Musik, vertonte Ekstase – und die geht schneller.

Eine Art Mini-Instrumental-Oper ist „La entrada del Bilboa“ von José Feliciano. Geht über 6´32. Klingt zwischendrin richtig experimentell, wenn mit Percussions und verzerrten Gitarren eine Art Feuerwerk intoniert werden. Oder gehen hier Pferde durch?

Wahnsinn auch immer wieder: der erste Schlag bei „Games that lovers play“. Wow. Sowieso die Drums in diesem Lied – klasse. Und der Chor gefällt mir hier auch. Das konnte Andy Williams nur noch schlechter machen, oder? Und dann war´s immer noch ein Welthit…

James Last guckt übrigens vom Cover, als würde er der nächste Bundespräsident. Man sollte echten Bundespräsidenten dieses Foto zum Üben geben. Es sollte an ihrem Spiegel, in ihrem Auto und auf ihrem Schreibtisch kleben. Dabei – im Grunde ist James Last der deutsche Bundespräsident. Seit über 30 Jahren. Man kennt ihn. Man achtet ihn. Bis auf ein paar beleidigte Jazzer… Er repräsentiert uns glänzend. In vermutlich mehr Ländern, als der Papst je bereisen kann. Ja, ich glaube, James Last ist der Bundespräsident und der Papst. Für mich jedenfalls.

Im Innencover gefällt mir am besten das Foto „Verleihung der 136 – 150 Goldenen Schallplatte“. Man sieht einen Teppich aus Goldenen Schallplatten. Und dahinter James Last mit einigen – ich vermute – Label-Fritzen, die alle mit anpacken müssen, um die Goldenen optimal ins Fotographenlicht zu halten. Bis auf den Herrn links-mittig. Der ist damit beschäftigt, Erna und Heidi von hinten an die Schultern zu fassen. Mensch, was James Last der Polydor Geld gespart hat. In einem Aufwasch mal eben 15 Goldene abgeholt – es reicht dafür ein Buffett, ein Empfang, ein Abend. Das schafft heute nur noch Andrea Berg.

Und ganz rechts ist ein Foto, wie Kennedy vor dem Berliner Rathaus zu den Massen spricht. Ach nee, das ist auch James Last. Und da – in der Royal Albert Hall. Und neben Count Basie. Und neben Walter Scheel. Zwei Bundespräsidenten, Aug in Aug!

Und so stylish, das James Last Orchester auf der IFA und in der Starparade… Muss man mal sagen: das war echt was für´s Auge!

Angenommen, ich dürfte eine einzige James Last-Platte mit auf eine einsame Insel nehmen: es wäre diese hier. Mit den Sachen, die hier drauf sind, komm ich über die Runden. „Amboss-Polka“, „Petersburger Schlittenfahrt’, “Wenn süß das Mondlicht’… Ahoi.

Hair


„Hair“ – ein Thema wie gemacht für James Last! Hat er uns nicht immer durch seine Frisuren, sein wallendes Haar Freude gemacht? Doch, hat er. Genial auch mal wieder das Cover. Mir fehlen da die Worte.


Gottseidank nicht bei der Musik. Die ist zu einem unglaublichen Trip geworden. Softe, wohlige Psychedelia. Viele Flöten, Orgel und Jazz-Improvisationen. Morgenröte-Stimmung. Abgesehen von den irrwitzigen Orchesterausbrüchen: „Aquarius“ – ein Wahnsinnsritt. Drogisierte Lebensfreude. „Good Morning Starshine“ dagegen die Trägheit-danach, müde Glieder und elegisches Vorwärtsschleppen.

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In Concert 2


James Last – In Concert 2 (1972)

Von allen Last´schen Klassik-Einspielungen ist mir diese vermutlich die liebste. Wegen des Covers! Ist das nicht frech: James Last im Halbprofil zwischen all den anderen Gipsbüsten?! Gewagt. Und gewonnen.


Diese Last-Cover haben wirklich mal einen fetten Preis verdient. So humorvoll und auch kühn, wie sich viele präsentieren. Überhaupt mag ich hier mal wieder die gesamte Bild-Komposition: mit den großen Kleinbuchstaben in gelb, die ganze Proportionierung, die dieses Cover weder zu groß noch zu klein erscheinen lässt. Und dann diese schiere Landschaft aus Büsten. Ja, da gehört er hin, der James Last. Zwischen die anderen Meister. Gottlob sieht er noch viel lebendiger aus.

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Classics

Heute möchte ich im James Last-Unterricht mal die Frage beantwortet bekommen: warum wurde James Last ausgerechnet für die Party-Platten bekannt?? Warum nicht für seine Klassik-Einspielungen? Ich bin mir sicher, die müssen sich noch viel mehr Menschen gekauft haben.


Ich bin mir sicher, alle auf dieser Platte befindlichen Stücke schon mal auf einer anderen gehört zu haben. Und ich werde einen Teufel tun, das jetzt zu überprüfen. Reicht mir, dass ich mir jede rezensierte Platte von vorne bis hinten anhöre. Vielleicht gibt es auch noch einen weiteren Grund dafür, dass ich diese Klassik-Platten hasse: ich mag keine E-Musik.

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In the mood for trumpets

James Last - In The Mood For Trumpets

Diese Platte und ich – das war Liebe auf den ersten Blick. Und sie hält. Ist das nicht ein wunderschönes Cover? Die Farben. Und man weiß nicht ganz – ist es Manhattan, im Hintergrund? Oder sind es Nachbilder von irgendwas Herunterzischendem? Es hat – im Gegensatz zu eigentlich allen anderen Last-Platten etwas ungemein Mondänes.

Und natürlich wusste ich, dass Last & Trompeten nur gut gehen kann. Tut es auch. Hier sind etliche Stücke drauf, die einfach nicht älter werden. Und die nach dem hundertsten Hören noch nicht nerven. In the Mood. A String of pearls. American Patrol.

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World Hits

World Hits – das klingt eigentlich schrecklich. Da fehlt nur noch „Die schönsten…“ – World Hits. Ganz grauenvoll. Aber hey, schaut auf dieses Cover: da lacht mich verheißungsvoll funkige Disco-Musik an. Ob wenigstens mal ein bisschen dieser Platte, na, zumindest im Big Eden am Ku´damm gelaufen ist? Vermutlich nicht. Auch da werden die Originale gespielt worden sein. Trotzdem. Hätte auch gut gepasst.

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Copacabana


Endlich mal ein gutes Cover, meint der Chefredakteur. Ich finde, er soll ruhig mal nach Brasilien fahren und selbst nachgucken. Ich persönlich glaube nämlich nicht, dass die Frauen da tatsächlich so kleine Hintern haben. Das ist doch gefaket.

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Party


Diese Platte ist natürlich der Hammer. Das ist so die Art Platte, wo man sich fragt: soll ich sie wirklich rezensieren und damit Einbrecher auf den Plan rufen? Keine Ahnung, was sie wert ist. Aber sie ist wunderschön. Und es sind keine Klassik-Stücke drauf.

Ganz im Gegenteil. Vor allem ist ein Spiel drin. Ja, auf den Innenseiten der Box ist ein Partyspiel. Neckisch, poppig und so, wie Menschen wohl in den 70ern Spiele gespielt haben. Haben sie? Fall ja, melden Sie sich! Vor allem melden Sie sich, wenn Sie bei diesem James Last-Partyspiel ihren Partner kennen- und liebengelernt haben!! Schließlich gibt es hier Spielfelder wie „Liebesgarten“ und „Seitensprung“, aber auch „Mauerblümchen“…

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