Kriegsberichterstattung

Welchen Sinn hat eine so umfassende Versorgung mit Nicht-Informationen und „Experten“ zum Golfkrieg? Dass ARD und ZDF den ganzen Tag berichten kann ich ja noch verstehen (ist ja auch ein guter Konditionstest für die Moderatoren). Aber warum muß noch jedes 3. Programm sein eigenes Irak-Süppchen kochen? Hat die ARD Angst, der Krieg könne vorbei sein, bevor sie all ihre vorbereiteten Beiträge abgefeiert hat? Oder bringen HR3, SWR3 und Co. noch wichtige regionale Aspekte? Die Auswirkungen des Irakkriegs auf die Dönerbuden in Frankfurt, Interviews mit Ministerpräsident Beck zu den Chancen auf den Klassenerhalt von FCK und Saddam H, dafür würd sich’s glatt noch lohnen. Doch als ich einschalte höre ich den Satz „Manche sagen, der Feldzug der USA gegen Saddam Hussein habe schon begonnen“. Ja denn.

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Warten auf den Krieg

Countdown für den Irak-Krieg, 20.3.2003. RTL.

Erste Kriegshandlungen. Der Countdown geht zu Ende und alle Sender mit Nachrichten-Kompetenz wollen mit dabei sein. ARD und ZDF können die Wartezeit bis etwas passiert dank ihres großen Korrespondentennetzes locker überbrücken. Etwas ärmlicher sieht es bei RTL aus, die haben nur Peter Kloeppel, Heiner Brehmer und zwei Kameras in Bagdad. Das erinnert ertwas an die Bilder vom gebrochenen Torpfosten. Da heißt es reden, reden, reden. Nur sind Kloeppel/Brehmer eben nicht Jauch/Reif.

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Hermann – Sarajevo Tango

„Als Sarajewo am 27. Mai 1992 bombardiert wurde und die UNO drei Tage später diesen Akt serbischer Aggression in Bosnien verurteilte, gehörte ich noch zu der großen Schar derer, die bereitwillig alles schluckten, was die Medien ihnen vorsetzten.
Im Sommer 1992 war ich bereit zu glauben, daß die Anwesenheit der Vereinten Nationen im ehemaligen Jugoslawien zumindest eine Wiederholung jenes Terrors würde verhindern können, der schon in Vukovar und anderen Orten Ostkroatiens seine blutige Spur hinterlassen hatte. Doch weit gefehlt.

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