Natsuo Kirino: Teufelskind

In ihrer japanischen Heimat gilt Natsuo Kirino als „Tabubrecherin“. Nun sind solche Etikettierungen natürlich mit Vorsicht zu genießen (das größte Tabu scheint es zu sein, keines brechen zu wollen), vor allem dann, wenn die so Genannte der Liebling des Publikums und der Kritik ist. Dass Kirino ein für Japan heißes Eisen angefasst hat, sei ihr aber bescheinigt. Schon in „Die Umarmung des Todes“, mit dem sie international bekannt wurde, wird die traditionelle Rolle der Frau genüsslich und kompromißlos dekonstruiert und zur bedrohlichen Collage aus Trauma, Verdrängung und latenter Gewalt montiert. „Teufelskind“ setzt diese Arbeit fort.

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Natsuo Kirino: Die Umarmung des Todes

Vier unterschiedliche Frauen arbeiten Nacht für Nacht in der Lunch-Fabrik am Band. Als eine von ihnen im Affekt ihren Mann tötet, läuft das Leben der einzelnen völlig aus der Bahn. Von der Monotonie der Fließbandarbeit genauso gefangen wie von der Gleichförmigkeit ihres Lebens werden Masako, Yoshië und Kuniko unausweichlich mit ihren persönlichen Problemen konfrontiert, als sie versuchen, den Mord an Yayois Mann zu vertuschen.

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