Puhdys – Rock’n’Roll Music

Cover: Puhdys – Rock'n' Roll Music (1976)

Fangen wir von Anfang an. Ich glaube an Gott. Es ist ja unvorstellbar, dass alles auf der Erde so schön ist, ohne dass es einen Schöpfer gibt, der es so schön geplant hat. Der Nichtgläubige würde hier sagen, dass es uns alles nur so schön vorkommt, weil wir keinen Vergleich haben, und wenn sich alles anderes entwickelt hätte, würden wir das auch schön finden. Quatsch. Glauben Sie es mir: wenn die Musik und die Frauen und die Blumen nicht so schön wären, würde ich zumindest das merken. Also: einen Gott gibt es. Aber eine richtige Religion? Lass mich überlegen….. ja, ich glaube Lemmy hat meine Religion am besten beschrieben: „Don’t you listen to a single word against rock’n’roll/the new religion/the electric church/the only way to go.“ Und ich weiß, dass es Millionen von Gläubigen gibt, für die der Rock’n’Roll die gleiche Rolle spielt, die ältere Religionen für Milliarden anderer Menschen spielen: Wir verlassen uns darauf, wenn die Fragen des Lebens zu groß und kompliziert werden.

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Manfred Krug: Das war nur ein Moment/Ein Hauch von Frühling

Das War Nur Ein Moment / Ein Hauch Von Frühling | CD (1994, Compilation)  von Manfred Krug

Vor seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik im Jahre 1977 war Manfred Krug nicht nur einer der gefragtesten Schauspieler der DDR, sondern auch ein beliebter Sänger und Musical- bzw. Operetten-Darsteller. Als Schauspieler konnte er im Westen fast nahtlos an diese Erfolge anknüpfen, als Sänger startete er zwar den Versuch (an den ich mich noch dunkel erinnern kann), allerdings fand dieser wenig Beachtung, und so ist die musikalische Seite des Manfred Krug heute kaum noch gegenwärtig.

Das ist ein Jammer, denn diese beiden auf CD wiederveröffentlichten Schallplatten aus den Siebziger Jahren sind Kostbarkeiten, deren Originalität und musikalischer Reichtum nicht hoch genug einzuschätzen sind. Was Krug als Sänger, Günther Fischer als Komponist und Arrangeur und Clemens Kerber als Texter da produzierten, ist nichts weniger als – Achtung festhalten! – großer DDR-Soul, real existierender Bar-Jazz oder auch intelligente, spannende, gehobene deutschsprachige Unterhaltungsmusik.

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Neil Young & Crazy Horse – Weld

„Das ist so ’ne Art Best-of als Live-Album.“ So bekam ich diese Platte in meiner Schulzeit angepriesen. Und weil Neil Youngs „Farmer John“ zu unseren ersten Party-Hits gehörte, lieh ich mir die „Weld“ Doppel-CD. Weil sie auf eine 90er-Kassette passen sollte und ich dem Altrocker im Baumwollhemd noch nicht so richtig traute, blieb ich auf Jahre teilerleuchtet: Songs, die ich heute liebe, rockten mir damals spontan nicht genug. Die sehnsüchtige Hippie-Romanze “Cinnamon Girl” erschien mir als Rock-Schlager, “Powderfinger” erinnerte mich nur an Indianer-Ferienspiele mit Tipi & Schminke oder das entsprechende Was-ist-was-Buch.

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The Saints: Eternally Yours

„We got new thoughts, new ideas, it’s all so groovy
It’s just a shame that we all seen the same old movies.“

With those words, delivered in a bored drawl, Chris Bailey and his band the Saints took punk rock on a long detour in 1978. Even as they commanded a ferocious guitar-and-snarl power only a few of their contemporaries could match, the Saints knew the new music they were making wasn’t enough by itself. ‚Eternally Yours,‘ their second album, stands as a landmark because it put that knowledge into action– it fused punk energy with ambitious song stuctures and arrangements. Along with ‚London Calling‘ more than a year later, ‚Eternally Yours‘ made clear that punk could be integrated with other rock styles in an endless variety of combinations.

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Tim Hardin: Tim Hardin 3 – Live In Concert

Alle „Vinyl-Junkie“ da draußen werden wissen wie es ist, wenn man jahrelang nach einer Platte sucht, sie dann endlich – vielleicht sogar zum Schnäppchenpreis – ersteigert und dann, noch keine Woche später, liest man irgendwo, daß es das kostbare Stück seit neuestem auch als CD-Reissue mit Bonustracks und neuer Abmischung gibt. Ärger Ärger – aber dafür hat man das Ding ja auch auf Platte im Schrank. Das eben beschriebene ist dem Schreiber dieser Zeilen, der desöfteren mal ganz gerne in der Oldie-Kiste rumkramt, unter anderem auch mit der Live-Platte von Tim Hardin aus dem Jahr 1968 passiert. Wegen der Bonustitel und wegen der extrem guten Musik, kann man sich aber ruhig auch beide Versionen dieses Albums zulegen. Aber nun zu den Fakten.

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Ronnie Lane: See Me

Ronnie Lane? Das muß schon länger her sein. SMALL FACES? FACES? Ah, ja! Der ist doch krank, nicht? War so was wie der Gegenpol zu den sog. „Frontmännern“ Steve Marriott und Rod Stewart und hat dann dem Rockbiz lapidar tschüs gesagt. Die BritPopper haben ihn inzwischen wiederentdeckt und festgestellt, daß er vor allem mit Marriott tolle Songs geschrieben hatte. RIDE veröffentlichte jüngst sogar ’ne CD-Single mit dem lustigen Song: „A Trip To Ronnie Lane“.

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