Whitey übt sich in Demut

Demut zeigen ist gar nicht so einfach, wenn man es nicht gewohnt ist. Aber vielleicht ist man ja in Zeiten wie diesen irgendwann mal zu einer Geste der Demut gezwungen. Dumm, wenn es dann nicht klappt.

Wir zeigen euch hier eine starke Übung, die ihr natürlich erst mal zu Hause macht, bevor ihr euch damit an die Öffentlichkeit wagt.

Grundposition ist der hüftbreite Stand. Gerade stehen, den Blick geradeaus (Demut heißt nicht, sich schämen). Einen Fuß einen Schritt nach vorne stellen. Dann bewegt man sich (vorsichtig) nach unten. Der vordere Unterschenkel soll in der niedrigsten Position rechtwinklig zum Boden stehen. Anfänger setzen das hintere Knie am Boden ab. Profis lassen es knapp über dem Boden schweben (schwierig – macht Eindruck). Dann zurück in die Ausgangsposition. Bein wechseln. Viermal wiederholen!

Übungseffekt: Strafft und formt Beine und Po. Trainiert den großen Gesäßmuskel, den Beinstrecker und natürlich auch den Beinbeuger. Dreimal täglich sollte ausreichen.

Laura Lippman: Gefährliche Engel

Laura Lippman, so schrieb der Rezensent anlässlich des letzten Abenteuers ihrer Protagonistin Tess Monaghan, gehöre „zu den Lieferantinnen solider Spannungsware“. Dieses Urteil muss nach der Lektüre von „Gefährliche Engel“ revidiert werden: Denn nicht nur solide Spannungsware beschert uns die Autorin, auch fein ausgedachte Beobachtungen psychischer und weltlicher Kalamitäten hat sie im Programm.
Wobei das einzig leicht Ärgerliche an „Gefährliche Engel“ eben dieser deutsche Titel ist. Engel sind Alice und Ronnie, die beiden elfjährigen Mädchen nämlich nicht, gefährlich schon, denn sie entführen einen Säugling und töten ihn anschließend. Für diese Tat sperrt man sie sieben Jahre weg, Elfjährige, wohlgemerkt. Als junge Frauen werden sie in die Freiheit entlassen, doch als wiederum ein Kleinkind gekidnappt wird und sich herausstellt, dass sich die beiden Mädchen ganz in der Nähe des Tatorts aufgehalten haben, holt sie die Vergangenheit ein.

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Paula L. Woods: Inner City Blues

Der Blickwinkel in den Büchern von Paula L. Woods ist der Gegenentwurf zur Polizistenwelt des LA-Quartetts von James Ellroy: Schwarz und weiblich. Die Stadt der Engel (Los Angeles) steckt voller Rassenkonflikte und die berühmte Polizei der Stadt repräsentiert teilweise noch die Herrschaftsverhältnisse von gestern mit billiger Anmache und rassistischen Sprüchen – Beschwerde kaum möglich, denn kein Kollege würde anschließend mehr mit der Frau zusammenarbeiten.

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Laura Lippman: Butchers Hill

Je mehr Kriminalromane ich lese, desto wichtiger werden mir die Einzelheiten. Das Nebenpersonal. Die fleißigen Handlanger der Story, einzig geschaffen, den Erzählfluss am Laufen zu halten, Stichwortgeber für den Helden, die Heldin und den ersten Kreis der sie umgebenden Geschöpfe, die Auftraggeber, Verdächtigen, Opfer.

Sie nicht als bloße Objekte zu erschaffen, ist eine humane Geste des Verfassers / der Verfasserin, die besagt: Seht her: Ich nehme meine Arbeit ernst. Ich bin nicht darauf fixiert, eine mehr oder weniger spannende Story in all ihren essentiellen Punkten abzuhaken. Ich erzähle euch eine Geschichte, zeige euch eine Welt, und wie in jeder vernünftigen Welt hat auch hier alles was atmet seine Biografie. Und sei es nur ein kleiner Ausschnitt daraus. So gesehen, ist Laura Lippman mit „Butchers Hill“ ein sehr humaner Roman gelungen.

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