„Ich fang jetzt ’ne Serie an zu schauen“, sag ich zu meinem Sohn. „Weiß nicht, ob die was für dich ist, aber sie hat einen lustigen Zeichentrick-Vorspann.“ Kaum ist der rum, vertieft sich mein Sohn für den Rest der Folge in seinen Comic. „Die brauchen Geld“, erklär ich abends dem Chefredakteur, „deshalb machen die eine Würstchenbude auf. Die Oma kriegt zuwenig Rente, die Tochter hat ihren Job geschmissen, und die Enkelin verliert ihren bald, da ist schon Kurzarbeit im Betrieb.“ „Und die Miete wird teurer“, ergänzt der Zwölfjährige, der eigentlich nur den Vorspann geschaut hat.
WeiterlesenSchlagwort: TV
Lieblingsfrage
Gibt es denn schon Gerüchte, die es lohnt zu verbreiten?
Phoenix‘ „vor Ort“-Moderator Dr. Klaus Weidmann aus Anlass des Guttenberg-Rücktritts an die vor dem Verteidigungsministerium im Wind stehende Reporterin.
Helmut Zenker
Gestern gleich zweimal über den Geburts- und Todestag von Helmut Zenker (11.1.1949 – 7. 1.2003) gestolpert und für ein paar Gedanken liegen geblieben. Zenker erfand den Polizeimajor Kottan – hieß er nicht Adolf mit Vornamen? – Held einer Serie, die einem die hedonistischen 80er Jahre erträglich machte, wenn es überhaupt die 80er waren, gefühlt auf jeden Fall, keine Lust zu googeln.
WeiterlesenVeronica Ferres?
Stefan Niggemeier stellt in der FAZ ↑50 Fragen an das Fernsehen wie
18. Was würde passieren, wenn man Marco Schreyl seine Moderationskarten wegnimmt?
28. Wird es in absehbarer Zeit wieder Tage geben, an denen Johann Lafer nicht im ZDF zu sehen ist?
41. Warum sehen die meisten Comedians nur lustig aus?
49. Wie ist Sibylle Weischenberg ins Fernsehen gekommen? Und vor allem: Wie kommt sie wieder raus?
Für den Regionalkrimi!
Sehr ordentlich gestern, der Münchner Tatort. Das Drehbuch? Von Friedrich Ani.
Okay, dass die Wies´n-Wirtstochter dem Batic einen Rilke schenkt, war überzogen, und vielleicht sogar, dass wir es auf einmal mit sprachkritischen Kommissaren zu tun hatten (mit hochgezogenen Augenbrauen gefragt: „voll umfänglich?“; „im Epizentrum der Macht?“), aber schön waren die vielen Auslassungen – Szenen, in denen nur Auto gefahren und nicht gesprochen wurde – und die wirklich schlauen und lustigen Dialoge. Fazit: Es bringt viel, wenn ein lokal ansässiger Autor vor Ort die Tatort-Drehbücher schreibt.
Das Grauen
Mit erstaunlicher Leichtigkeit trippelte er auf der aus amerikanischen Musicals geliehenen Showtreppe, parodierte zwischen Hans Moser und Boris Becker alles mit gleicher Nonchalance, spielte selbstverständlich auch Charleys Tante und überzeugte (wie die Theaterkritiker sagen) als Graf Bobby: einschichtig, großäugig, mit Resten vergangener Größe. Das war das gute alte Österreich, ein bisschen debil, aber gnadenlos exportfähig, wenn auch nur bis an die Westgrenze des Altreichs.
Seichtmeister Dieter Bohlen und selbst Dieter Thomas Heck verzwergen vor Peter Alexander, der die Zuschauer zu Beginn der siebziger Jahre massenhaft vor den Fernseher saugte.
Willi Winkler in der Süddeutschen über Peter Alexander, der heute 80 Jahre alt wird: → Es schnurrdiburtt
Don Adams
Der US-amerikanische Komiker und Schauspieler (bürgerlich: Donald James Yarmy) stirbt 82jährig in einem Krankenhaus in Los Angeles an einer Lungenentzündung.
Bekannt wurde er durch die Rolle des Agenten 86 (alias Maxwell Smart) in der US-Serie „Get Smart“ (zu deutsch: „Mini-Max“). Dafür erhielt Adams drei Jahre in Folge den Emmy als „Bester Schauspieler in einer Comedy-Serie).
Traumschiff Melodien
Wow, hammermäßig. Schon mit den ersten Klängen sieht man den Koloss ins Meer stechen. Aufbrechend zu exotischen Stränden, immer begleitet von einer gütigen, telegenen Sonne. Und von deutschen Serien-Stars.
Fernseh-Aufklärung
Man muss die Mimik von Angela Merkel sehen, wenn sie bei Friedmann über die 68er spricht, denn so wird klar, dass sie keine Süße ist, sondern eine gewöhnliche Keife. Man muss den neuen amerikanischen Präsidenten die Gewinnergesten der anderen amerikanischen Präsidenten nachmachen sehen, um gewahr zu werden, dass der Mann ein Hosentrompeter ist.
aus: Joseph von Westphalen: „Tausche TV nur gegen Frau Maischberger“ in: Süddeutsche Zeitung, 3./4. 2. 2001
Refluxus (1)
Diese Sendung wurde Ihnen präsentiert…
‚Diese Sendung wurde Ihnen präsentiert von FreiÖl.‘ Es war nur ein kurzer Satz, aufgeschnappt beim Rumzappen – schnell nochmal zurück: Ein Rosamunde Pilcher Film präsentiert von FreiÖl. Kann man Film, Produkt und die gemeinsame Zielgruppe schöner subsumieren? Bislang unerreicht war für mich ‚Der Bulle von Tölz‘, präsentiert von irgendeinem Metzgerverband. Und ich dacht‘ immer, Ottfried Fischer ist Vegetarier…
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