Bitte hinsetzen und lesen. Eine längere Kolumne mit Gedanken zum →Schwedenkrimi, eine sehr lobende Rezension zu Guido Rohms →„Blutschneise“ sowie eine weniger begeisterte zu Wolfram Fleischhauers →„Torso“. Und, von den anderen Kolleginnen und Kollegen, noch vieles mehr. Natürlich auf der →Krimicouch.
Kategorie: Watching the detectives
Roger Strub: Tödliche Punkte
Eine Kurz-und-knapp-Rezi zu einem Ex-und-Hopp-Krimi. Schweizer Rassist tötet böse ausländische Jungs mit Curare, Detektivin (Ex-Polizistin) ermittelt, pflichtgemäßes Beleuchten der Schweizer Verhältnisse, alles sehr bieder und ambitionslos. Am Ende war’s dann einer und Schluss. Liest sich rasend schnell, im Guten (Lebenslesezeit) wie im Schlechten (der ganze Rest).
Was ist Krimi? Neues aus der Zettelwirtschaft 8
Der Zettelkrieg geht weiter. Krisen, Weisheiten und Erkenntnisse, dumme Ideen und Vorschläge, Schwarmintelligenz und Schwarmidiotie. Keine Ahnung, was das noch werden soll.
WeiterlesenGeorg Haderer: Der bessere Mensch
Deutschland 2011. Eherne Gesetze geraten ins Wanken, ehemals orthodox gläubige Menschen wechseln ihre Überzeugungen mit der Unterwäsche, nichts ist mehr so, wie es einmal war. Ausnahme: österreichische Krimis. Die sind lustig. Immer, mal so, mal anders, aber lustig. Und dann das: Georg Haderers „Der bessere Mensch“. Österreicher, aha. Man beginnt mit der Lektüre und irgendwann, sagen wir auf Seite 38, schaut man ungläubig in die Kurzbio des Verfassers. Österreicher. Aber nicht österreichisch lustig. Schulterzucken. Die Welt ist endgültig und komplett aus den Fugen geraten.
Was ist Krimi? Neues aus der Zettelwirtschaft 7
Und immer turbulenter wirbeln die Zettel. Warum es tröstlich sein kann, wenn Schulkinder ermordet werden und das Lesen eine größere Kunst ist als das Schreiben, über Kanzlerinnen und andere Eiserne Jungfrauen, Prostituierte und überhaupt: die Zeit, die über sich zusammenbricht. Wie immer live bei Facebook.
WeiterlesenFranz Xaver Roth: Böser Mann
Dieses Werk ist mir auf der Buchmesse zugetragen worden, als hätte die edle Überbringerin gewusst, dass mir eine dröge zweistündige Zugfahrt bevorstand. „Soll irgendwie wolfhaasig sein“, kam die Zusatzinformation. Und angesichts des Covers – verkaufsförderndes bayrisches Weißblau -, der erschütternden Erinnerung an eine Probeseite Rita Falk und des Autorenfotos – so sehen Bayern aus! – machte ich mir keine großen Hoffnungen auf nennenswertes Leseamüsement. Aber zwei Stunden im ungeheizten ICE… Kaffeenachbau zu Champagnerpreisen… „Sänkyou for träwweling wiff se Deutsche Bahn“-Durchsagen… also las ich, knappe 100 Seiten. Und lebe noch.
Was ist Krimi? Neues aus der Zettelwirtschaft 6
Zeit für die nächsten Zettel. Affen, die Kinderschokolade lutschen, Fritz Lang grüßt aus der Ferne und Titeleindeutscher, Polizisten, Hacker brauchen Therapien. Na dann. Wie immer: Zettel in Echtzeit gibts bei Facebook.
WeiterlesenWas ist Krimi? Neues aus der Zettelwirtschaft 5
Wie einem der Kopf so wirr wird… wie sich die Zeit in den Schwanz beißt… dazu und zu vielem mehr zehn neue Zettel zum Was-ist-Krimi?-Projekt. Wie immer eine Zusammenfassung der Facebook-Präsentation.
WeiterlesenBuchmesse 2011
Prolog vor dem Theater
„Die Mayonnaise ist wieder glatt“: mit diesem enigmatischen Satz versuchte ich vor einigen Tagen auf Facebook, Freitagsbesucher der Buchmesse an den Conte-Stand zu locken. Wer mir zwischen 11 und 12 Uhr als erste/r die fünf Wörter präzise ins Ohr wispern / raunen / säuseln / tirilieren würde, der oder dem wäre ein Exemplar des fulminanten „Mord(s)kalenders 2012“ sicher. „Tolle Marketingstrategie“, lobte der Verleger und Mitherausgeber.
WeiterlesenFrankfurt 2011: watching the detective
Also dann bis morgen. 11-12, hier:

Existentielle Fragen
So, die Oktober-Ausgabe der Krimicouch ist pünktlich zur Buchmesse online. Darin auch neben der Rezension eines eher →durchschnittlichen Werkes von Charles den Tex →meine neue Kolumne. Diesmal zu existentiellen Fragen, Weltrekorde in Biergärten und hübschen Kalendern.
ETA Hoffmann: Das Fräulein von Scuderi (Graphic Novel)
ETA Hoffmann? Über den ließen sich erbauliche Dinge berichten. Ein „Klassiker der Romantik“ (sofort denken wir an idyllische Landschaften und dekorative Vollmonde), „Erfinder des Krimis“ (und sein „Fräulein von Scuderi“ die vornehmere Version der Miss Marple), des Regionalkrimis gar (Paris!), des „literarischen Krimis“ also sowieso. Das könnten wir alles behaupten, ohne groß Gefahr zu laufen, von Hoffmann, der aufbrausend gewesen sein soll, Jurist eben, körperlich sanktioniert zu werden, denn der Mann ist tot und „gemeinfrei“, sein Werk nicht nur nach Belieben interpretier-, sondern auch druckbar, neuerdings als Graphic Novel. Weltliteratur in Sprechblasen! Oh weh! Gut, dass ER das nicht mehr erlebt hat! Ach was. Gefreut hätte er sich.
Letzte Warnung, Frau Biermann
Auf nüscht mehr kannste dir verlassen. Nicht einmal darauf, dass, sobald man den Namen ETA Hoffmann in Krimikreisen auch nur erwähnt, dortselbst gleich vom „ersten Krimi“ gefantert wird, „noch vor Poe, jo“. Und was macht Frau Biermann →anlässlich ihrer Besprechung der zeichnerischen Umsetzung von ETA Hoffmanns „Das Fräulein von Scuderi“? Sie stellt gewissermaßen den Kopf auf die Füße oder so. Klaut mir nebenbei den wagenholenden Harry und, schlimmer noch, weiß sogar, dass Hoffmanns Novelle etwas mit entfremdeter Arbeit und der Autonomie des Kunstwerks zu tun hat. Dabei wollte ICH doch damit punkten… Okay, lass ich mir eben einen anderen Aufhänger einfallen. Aber dass mir so etwas nicht noch einmal vorkommt, Frau Biermann!
WeiterlesenWas ist Krimi? Neues aus der Zettelwirtschaft 4
Von selbstgetretenen Hintern und einem Song der „Ärzte“, mit Serienhelden und anderen Hohlblocksteinen: das Hirn schafft immer neue Zettel – hier sind sie. So. Und jetzt noch schnell die Frau Biermann in den Senkel stellen.
WeiterlesenAuflagenmindernd vertrackt
Na, so dürften die Tage doch immer beginnen. Frische Croissants, duftender Kaffee und eine →hübsche Rezension zu „Pixity“ von Stefan Gleser in der „Saarländischen Online-Zeitung“. Nein, der Mann ist wirklich weder mein Schwager noch mein Patenkind. Ich kenn ihn gar nicht.
Dominique Manotti: Einschlägig bekannt
Jetzt, wo auch der Gerichtsmedizinerthriller so allmählich den Weg allen Hypes geht, wäre es an der Zeit für einen Werbeslogan. „Dominique Manotti! Die Frau, die das Skalpell durch die noch warme Leiche der französischen Gesellschaft zieht! Achtung, es kann zu Übelkeit erregender Gasentwicklung kommen!“ Das lassen wir dann in Leuchtschrift über alle Prachtstraßen und –plätze dieser Welt glitzern, von der Pariser Innenstadt, die weit entfernt von den Banlieues vor sich hin träumt bis zur New Yorker Wallstreet, wo gerade die Verarschten des amerikanischen Traumes aufzuwachen beginnen.
Was ist Krimi? Neues aus der Zettelwirtschaft 3
Ein weiterer Zehnerpack Verzettelungen zur Krimifrage. Ohne Verbindungen zur Eurofrage, also NICHT essentiell. Mit Brecht und Brechmitteln, am Ende mit einer dummen, vielleicht nicht ganz dummen Idee. Wie stets in Echtzeit, Zettel für Zettel, auf Facebook, dort wo die sozialen Netzhäute tränen.
WeiterlesenUwe Schimunek: Katzmann und die Dämonen des Krieges
Ausgerechnet mir einen „historischen Krimi“ aus der Frühzeit der Weimarer Republik andienen zu wollen, ist schon ein dreistes Stück. Ich schätze dieses sogenannte Subgenre in seiner üblichen Ausprägung nicht sonderlich hoch und gerade die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war eine Hoch-Zeit deutscher Kriminalliteratur, Ware aus erster Hand also und keine mehr oder weniger didaktischen Belehrungen über „die Vergangenheit“. Nun sind, wir wissen es alle, diese Romane ebenso mehr oder weniger von einem Markt gefegt worden, der sie von Anfang an nur unter dem Label des Schnellvergänglichen vorrätig hatte und nicht archiviert hat. Also ein wenig Nachsicht mit den „historischen Krimis“. Sie stoßen in eine selbstverschuldete Marklücke.
Was ist Krimi? Zettelwirtschaft 2
Und wieder sei ein Packen Zettel abgelegt. Wichtige und unwichtige Gedanken, ein bisschen Offtopic zum Luftablassen. Wie stets der Hinweis: Das kann man alles auch in Echtzeit auf Facebook verfolgen, auf der „Was ist Krimi?“-Seite. Der erste Packen liegt übrigens →hier. So, und jetzt die nächsten Zettel verfacebooken.
WeiterlesenSo geht’s los

Liest sich vielversprechend, dieser erste Abschnitt von Guido Rohms neuem Kriminalroman „Blutschneise“. Mehr davon lesen kann man →hier. Mal schauen, ob Rohm den guten Eindruck, den die Avantgarde des deutschen Krimis in diesem Herbst bisher macht, weiterhin festigt.