Anna: Ins Gesicht

Eigentlich kein Wunder, dass Anna auf Michy Reinckes Label gelandet ist. Rintintin ist auch die Heimat von Regy Clasen, an die die Hamburgerin Anna zumindest stimmlich erinnert. Auch musikalisch liegen keine Welten dazwischen, aber „Ins Gesicht“ ist durchweg akustischer als die Alben von Regy Clasen.

Viel mehr Referenzen kann man eigentlich nicht aus dem Hut ziehen, wenn man die Songs von Anna beschreiben will. Sie sind deutsch, sie sind sanft, und sie handeln von der Liebe, aber wer jetzt an Annett Louisan & Co denkt, liegt trotzdem voll daneben. Anna schreibt Musik und Texte komplett im Alleingang und hat sich für ihr Debüt auch auf den Produzentenstuhl gesetzt. Das Ergebnis: 12 mal feiner Pop mit leichten Jazzanleihen und erstaunlich zärtlich unironischen Texten.

Manchmal ist man als Hörer fast peinlich berührt von der Intensität, die das Album ausstrahlt. Bevor es aber zu rührselig wird, streut Anna immer wieder kleine, zupackende Songs ein, die sie in Aufbruchsstimmung zeigen („Ausflug“ und „Leinen los“). Mutig und extrem gelungen.

Anna: Ins Gesicht
Rintintin/Indigo
Link: www.anna-musik.de
VÖ: 14.10.2005

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