Propellerheads: Decksandrumsandrockandroll

Es ist sicher viel zu früh, über DIE CD des Jahres 1998 zu sprechen. Wenn ich aber die besten Scheiben des Jahres 1997 und die ersten 1998 höre, müssen sich die anderen Herrschaften schon sehr anstrengen, um noch einen draufzusetzen und in meiner persönlichen Bestenliste noch weiter oben zu landen. Propellerheads haben beste Chancen auch am 31.12. noch ganz oben zu stehen.

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Carsten Franks Inselplatten

Zehn Platten für den Edelstahlzylinder bei ALCOR

Eigentlich geht es hier um Platten für die Ewigkeit. Die Erde ist so klein, früher oder später wird man auch auf der abgelegensten Insel gefunden. Musik für die Zeit bis dahin sollte in mißlicher Lage von dieser ablenken. Interessanter ist da doch der Gedanke, Scheiben mit in die Zukunft zu nehmen. Zeitmaschinen gibt es, zumindest nach der offiziellen Version des CIA, noch nicht.

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Interview: Twenty Ton Fly

Twenty Ton Fly sind kurz nach Veröffentlich ihrer ersten CD für 14 Tage auf Tour. Mit den Melvins und Schweisser. Es gibt sicher schlechtere Voraussetzungen eine neue Platte zu promoten. Bisher (10 Termine) scheint alles sehr gut gelaufen zu sein für die 5 Jungs aus München mit Proberaum in Landshut.

„Wir haben befürchtet als Opener vor leerem Saal spielen zu müssen. Meist hatten wir aber Glück und das Publikum hat nicht nur an der Bar gesessen und Aufwärmbiere getrunken. Wir sind viel besser angekommen, als wir zu träumen gewagt hätten.“ meint Sänger Gigi, der erst relativ kurz bei der Band ist.
Anläßlich ihres Auftritts in der Batschkapp zu Frankfurt (am 20. November 1997) sprach Carsten Frank mit der Band.

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Trieb: Mein Gott ist weiblich

Hardcorer verknallt

Trieb – Deutscher Hardcore der besseren Sorte. Sind Hardcore-Rocker verknallt, verlieren Sie meist die Härte. Auch im vorliegenden Fall sind die Verzerrer ausgeschaltet und die Anzahl der Overdubs wurde reduziert. Das Ergebnis ist ordentlich, hätte man den Jungs nicht zugetraut. Auch textlich nicht nicht platt. Die Titelzeile singt er so überzeugend: der ist wirklich verknallt.

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Bei uns ging’s eigentlich nie um Jugendlichkeit

Ein Gespräch mit Dirk von Lowtzow (Tocotronic)

Hinter-Net!: Tournee-Zeit heißt auch Interview-Zeit. Seid Ihr schon gestreßt?

Dirk: Nö, eigentlich nicht. Natürlich machen wir ’ne Menge Interviews, und oft sind es immer wieder dieselben Fragen. Eine gewisse Routine hat das schon. Daher kommt es auch selten vor, daß wir zu dritt ein Interview machen, meist geht nur Einer von uns hin. Da kann die Frage noch so gut sein, irgendwann hast du sie doch schon mal gehört, und wenn dann Einer von uns loslegt mit der Antwort, dann sitzen die beiden anderen rum und können nicht mehr zuhören, weil wir das untereinander alles schon mal gehört haben.

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Die Aeronauten – Schuldigung

Neben den beiden Hits „Schuldigung“ und „Countrymusik“ vom 97er Album „Jetzt Musik“ sind 4 weitere Tracks (2 aus dem 95er Album „Gegen Alles“, einer aus der Maxi-CD „Bettina“, einer aus dem Album „1:72“) auf der Maxi. Man erhält hier also einen günstigen Einblick in das Schaffen der Band. Schön sind vor allem die Bläser bei den beiden Hits und früher oder später fängt man sowieso an sich für Countrymusik zu interessieren! (6-Track-Maxi, Laufzeit 19:40)

Die Aeronauten – jetzt musik

Sind Die Aeronauten Hamburger Schüler? No, Schweizer kann man nicht so einfach in Norddeutschland vereinnahmen. Inzwischen sollte darauf verzichtet werden, deutschsprachige Rockmusik mit Alltagstexten die Erinnerungen auslösen nur nach Hamburg einzuordnen. Vielleicht hatten die Norddeutschen zuerst den kommerziellen Erfolg. Jungs wie Die Aeronauten sind aber schon länger im Geschäft und Lado hat kaum abgefärbt. Im Gegenteil. Die Aeronauten sind sich und ihrere Musik treu geblieben. Passend daß die Texte sich mit dem Alter der Texter entwickeln, während die Tocos immer noch über die Abi-Zeit singen.

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Pornomat: zu schön EP

Poppiger Alternativ-Rock, deutsch getextet. Die Mucke ist ganz ordentlich, die Texte gefallen mir nur mäßig, die Verbindung paßt oft nicht. Wie kann man nur den Tod der Schwester zu fröhlicher Musik todtraurig besingen? Zu oft ist der Sprechgesang zu holprig. Man merkt halt doch, wenn reden die Unfähigkeit zu singen kaschieren soll. Insgesamt werde ich den Eindruck nicht los daß die vier Hamburger Jungs so wie die ganz frühen Ärzte klingen wollen. Fehlgeschlagener Versuch auf der Deutschtextwelle mitzuschwimmen.

Pornomat: zu schön EP
(Big Note Records)

Scare Crows – Flourish

Da ist sie wieder, die deutsch-amerikanische Band mit dem Sänger der so verdammt nach Bono klingt. Musikalisch hat sich auf dem ersten Longplayer gegenüber der EP nicht sehr viel getan. Ruhige Stücke, Acoustic, unverzerrte Guitar und gelegentlich ein Cello. Dominiert durch die Stimme von Sänger Mäx. Alles sehr gefällig und doch ambitioniert. Aber irgendwie reißt es mich nicht so vom Hocker wie die EP vor einem halben Jahr. Irgendwie hat der „große“ Bono doch Einfluß genommen. Er ist mit seinem neusten Geseier einfach zu oft und überall zu hören. Das hätten die Scare Crows eigentlich nicht verdient.

Buttermaker – Elke Nelke ’97

Buttermaker is back ! Der Mann aus Steinhagen in Westfalen meldet sich zurück. Zwar mit seinem 95er Hit „Elke Nelke“ in neuer Version, aber dies soll nur der Vorgeschmack sein auf das demnächst erscheinende Album „Sexy wie Elvis“. Die neu abgemischten Versionen machen Vorfreude. Besonders gut gefällt mir der Hilton Bar 3 Promille Mix.
Falls Harald Juhnke jemals wieder als Entertainer auf Tour gehen sollte: dies ist ein Song für ihn! Produzent Jochen Vahle hat ganze Arbeit geleistet, Buttermaker ist kaum noch wieder zu erkennen, recht hat er aber immer noch.
Innovativ wie immer ist auch wieder das Artwork dieser wunderschönen Maxi.

Eläkeläiset: In Humppa we trust – live

Tja lieber Leser, bei dem Bandnamen ahnt man es schon. Wieder einmal hat sich eine CD aus dem hohen Norden Europas in meinen CD-Player verirrt. Finnischer Humor in Musikform. Bildlich gesprochen: Man nehme einen Haufen wenig oder merkwürdig (Bärte, Cowboyhüte, etc.) gekleidete Finnen, stelle sie auf eine Bühne und lausche ihrere Interpretation moderner Pop- und Rockmusik. Eigentlich spielen sie nur Polka und singen Humppa. Andererseits sind es Songs von Queen, Oasis, Billy Idol, The Cure, The Cranberries, Jim Morrison und anderen. Schon die Auswahl der Musik zeigt daß die Jungs vor wenig zurückschrecken.

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Locust Fudge: Business Express

Und mal wieder eine neue Veröffentlichung der aktivsten Mitglieder in der ostwestfälischen Musikszene. Schneider/Uhe (Ostwestfalen) meets mal wieder Weilheim (Bayern). Erklärtes Ziel der Musiker ist es von den Früchten ihrer (musikalischen) Arbeit leben zu können (siehe auch die Interviews mit Sharon Stoned und Hip Young Things). Da man sich aber nicht beim Massenpublikum anbiedern möchte, muß halt ständig neues und überarbeitetes Material unter die kleine Fangemeinde gebracht werden.

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Boywonder: Deep Fried Peace

Man stelle sich vor: die Zeit nach Erscheinen der legendären „Ten“ von Pearl Jam. Anfang der 90er der große Boom des Sounds aus Seattle. In den folgenden Jahren entwickelten sich alle großen Protagonisten weg von diesem ursprünglichen, sehr markanten Sound in Richtung Standard Moderne Rockmusik der sicher auch sehr interessant und schön ist aber doch kaum vom Rest der Welt zu unterscheiden ist. Die aktuellen Scheiben der Pearl Jam, Soundgarden und wie sie alle heißen könnten auch von der Ostküste oder sogar aus Europa kommen.

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Blind Melon: Nico

Blind Melons Sänger Shannon ist schon vor einiger Zeit von uns gegangen. Das vorliegende Album ist das insgesamt dritte Album der Band, die durch „No Rain“ und durch das dazugehörige Video (das kleine Mädchen im Bienenkostüm) bekannt geworden sind. Das zweite Album „Soup“ hatte dann nicht mehr den gleich großen Erfolg. Anscheinend kamen die Jungs nicht klar damit. Die Energie der ersten Tour hatten sie jedenfalls nicht mehr.

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