Calvin Russell – In Spite Of It All

Wenn ich mir das Cover der neuen Russell-CD anschaue, fällt mir unweigerlich der Refrain einer volkstümlichen Hardcore-Hymne ein: „Lebt denn der alte Holzmichl noch…-…er lebt noch, er lebt noch!“ Es greift nämlich auf ein Foto eines Shootings zurück, deren Bilder schon für das (namenlose) Album von 1997 verwendet wurden! Ob SPV kein Geld mehr für neue Fotos hatte, oder ist der vom entbehrlichen Leben gezeichnete Singer/Songwriter aus Texas vielleicht doch schon von uns gegangen?

Weiterlesen

Calvin Russell – Rebel Radio

Das Unplugged-Live-Album „Crossroads“ war für Roots-Freunde aus allen Richtungen zugänglich, für das neueste Studiowerk von Calvin Russell muss man eine gewisse Liebe zum Country mitbringen. Wenn er alleine mit einer Gitarre auf einem Barhocker sitzt und singt, gefällt er mir besser, aber trotzdem sind auf „Rebel Radio“ ein paar nette Songs dabei. Immer dann, wenn er von den Country-Insignien abrückt und in den Blues-Rock überschwenkt wie bei „It Is What It Is“ und „I’ll Be Here In The Morning“, ist es recht kernig, was das Knautschgesicht hier abliefert.

Weiterlesen

Calvin Russell – Crossroad

alvin Russell war für mich bisher immer ein schmales Männlein mit einem lustigen Hut auf dem Kopf, der immer so Outlaw-mäßig wie nur möglich in die Kamera kuckt. Ich wusste auch nie, wo die Lederjacke aufhört und das Gesicht anfängt. Keine Ahnung, warum ich ihm bislang kein Ohr geschenkt habe – aber das hat sich mit „Crossroad“ schlagartig geändert.

Eine Western-Gitarre und Calvin Russell’s tiefe Whiskeystimme. Nicht, dass er besonders virtuos Gitarre spielt, aber er spielt emotional – und genauso singt er. Metallisch scheppernder Folk mit leichten Ausflügen in Blues und Country. Im Booklet schreibt Calvin Russell: „I once read ‚Always decorate construction, never construct decoration.’… On this CD, you can have a look at the construction without a decoration. I hope you find it solid.“ So ausgelutscht Unplugged-CDs oft sind, für „Crossroad“ gilt das zum Glück nicht. Just a man and his guitar – wär‘ doch nur Alles so einfach.

Calvin Russell
Crossroad
Last Call/SPV

Calvin Russell – Sam

Wer wissen will, wie sich schmieriger Rythm´n´Blues mit unterschwelligen Rock´n´Roll-Anklängen anhört, der sollte schleunigst Calvin Russell in den Player schieben. Aber was heißt hier „unterschwellig“ – das Rock´n´Roll-Element ist so subtil eingeschoben – wenn der Texaner sein Album nicht in Memphis eingespielt hätte und sich der Geschichtsträchtigkeit des Ortes vermutlich nur allzu bewußt war, würde ich sagen, „Sam“ ist schon ein Fall für Freud! Aber der Text von „Wild wild West“ belehrt mich eines besseren: Russell weiß sehr genau, wes Geistes Kind er ist:

Weiterlesen

Lost in music

Konzertfotos von Axel Fuhrmann

Im Uhrzeigersinn:

  • John Cale, Freiburg E-Werk, 1996
  • Frank Spilker (Die Sterne), Saarbrücken Mo-Club, 1996
  • David Bowie, Amnéville Zénith, 1996
  • Calvin Russell, Saarbrücken Kühlhaus, 1995
  • Nicolette, Köln, Theater am Rudolfsplatz, 1996
  • Steve Wynn, Köln, MTC, 1996
  • Chris Eckman/Michael Wells (The Walkabouts), Frankfurt/M, Batschkapp, 1996
  • Coolio, Saarbrücken, V+M-Halle, 1996