Michael Weston King – Crawling Through The USA

Das nächste Studioalbum des sympathischen englischen Singer/Songwriters ist bereits in Arbeit (Titel: „My Darling Clementine“) und für Mitte 2009 angekündigt. In der Zwischenzeit können wir uns an einem weiteren Live-Album erfreuen, dessen Aufnahmen bei MWKs US-Tourneen der vergangenen Jahre (2006-08) entstanden. Der Titel ist offenkundig angelehnt an Elvis Costellos „Crawling To The USA“. Mitgeschnitten wurde in der Regel in kleinen Clubs oder lokalen Radiostationen – jedenfalls ist die Stimmung stets sehr intim gehalten, was den bekanntlich eher nachdenklichen Songs sehr gut tut.

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Live: Portishead

Köln, Palladium, 6.4.2008

Die Zeitmessung in der Popmusik ist gemeinhin eine andere. Elf Jahre kein neues Studioalbum zu veröffentlichen, da ist das Karriereende eigentlich schon vollzogen. Nicht so im Fall von Portishead. Ende des Monats wird deren drittes Album, schlicht „Third“ betitelt, erscheinen. Der Vorgänger „Portishead“ erblickte 1997 das Licht der Welt. Diese unendlich lange erschienene Pause war der Karriere des Trios aus Bristol erstaunlicherweise nicht abträglich. Am Sonntag gewährte die Band im ausverkauften Kölner Palladium erste Einblicke in das neue Werk.

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Tocotronic – Kapitulation – Live

Als Dirk von Lowtzow das Konzert wie ein in die Jahre gekommener Entertainer mit „Hallo Hamburg, wunderschön wieder hier zu sein und mit euch den Abend zu verbringen“ eröffnet, ertönt deutlich vernehmbar der Zwischenruf „Lüge“ aus dem Publikum. Diese Szene beschreibt recht gut die Nische aus Selbstironie und Ernsthaftigkeit, in der sich Tocotronic eingenistet haben.

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Kari Bremnes: Reise

Das einzig schlechte, das man über Kari Bremnes‘ erstes Livealbum sagen kann, ist, dass sie keine Mitschnitte von der Tour in der kleinen Besetzung veröffentlicht hat. „Reise“ umfasst 14 Aufnahmen in voller Bandbesetzung, die zum großen Teil im Januar dieses Jahres in Deutschland mitgeschnitten wurden. Aber auch in der etwas üppigeren Version transportiert „Reise“ die Strahlkraft, die von den Liveauftritten der Norwegerin ausgeht.

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Live: Mad Caddies

Köln, Live Music Hall, 31.5.2007.

Wenn ein Konzert ausverkauft ist, kann es schnell mal zur Qual werden. Es wird heiß, ist stickig, und unendlich eng. Heiß wurde es auch bei dem Mad Caddies-Gig in der Live Music Hall in Köln am 31. Mai. Doch eng und stickig? Nein, denn ganz hinten konnte man immer noch genüßlich Kölsch schlürfen und die Menge vor sich hüpfen sehen, wenn man denn wollte. Und ich wollte nicht, denn vorne drängelte, tanzte, sprang und schrie die Menge den Ska-Punk-Königen auf der Bühne entgegen, bei dieser Party musste man dabei sein!

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Das letzte Blumfeld-Konzert

„Superstarfighter“. Das ist er also. Der letzte Song, den Blumfeld in ihrer Karriere gespielt haben. Aber das passt, wie so vieles an Jochen Distelmeyers Band: „Und ich sagte: ‚Bitte hilf mir! Vergiss die Lieder, die ich spiel, die hatten nie etwas zu tun mit Dir, die sind so hohl wie ich´ und darauf Du: Und davon handeln wir.“

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Live: Sophia

Erlangen, E-Werk, 19.01.2007.

Technology won’t save us-Tour 2007

Das Erlanger E-Werk ist angesichts des bevorstehenden Wochenendes und trotz des momentanen Konzertmarathons recht gut besucht (innerhalb von einer Woche spielen in der Region außerdem „Knarf Rellöm“, „Die Goldenen Zitronen“, „Blackmail“ sowie „Dominique A“) und das Durchschnittsalter des Publikums überschreitet locker die 30.

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Sarah McLachlan: Mirrorball – The Complete Concert

Die Frage muss erlaubt sein: Braucht man das komplette „Mirrorball“-Konzert, wenn bereits ein Zusammenschnitt mit 14 Songs vorliegt? Die Antwort lautet tatsächlich: Ja.
Mitgeschnitten beim Tourabschluss in Portland am 20. und 21. April 1998 bietet die Doppel-CD 23 Songs, denen das Livegewand besser steht, als der sonst etwas ätherische Studioklang. Beeindruckend ist Sarah McLachlans Stimme, die auf der Bühne um so vieles kraftvoller klingt und nicht für einen Moment die Brillanz verliert. Sollte hier einer nachträglich an den Masterbändern geschraubt haben, dann hat er einen perfekten Job gemacht.

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Depeche Mode: Touring The Angel

Sondererwähnung für Martin L. Gore: Nicht nur, dass er bei dem zur Pianoballade umgestrickten „Shake The Disease“ die Leadvocals übernimmt, er schafft es auch, mehr als eine halbe Stunde sein Hühnermützchen aufzubehalten. Ich komme kaum bis zur S-Bahn und da fängt mein Kopf schon zu jucken an, während sich Martin Gore von der Lightshow und der Hitze des Konzerts völlig unbeeindruckt zeigt.

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Live: Matt Costa

Köln, Prime Club, 7.6.2006.

Eigentlich hätte der lange laue Vorsommerabend all diese Jungs und Mädels mit den Skater-Schuhen, T-Shirts mit Aufdruck „West Shore“ und kleinen Holzsurfbords um den Hals zu einer Grillparty oder zumindest in den Biergarten gelockt, wäre da nicht das Matt Costa Konzert im Prime Club gewesen.
In der Schlange vorm Club wird noch in Ruhe ein Joint geraucht, bevor die Sonnenbrillen in den Taschen oder in den Haaren verschwinden und das schummerig-dunkle Saal-Licht uns alle umhüllt. Auf den Auftritt muss ich noch zwei angenehme Bierlängen warten. Der Raum ist voll als der nette Junge von nebenan die Bühne betritt…

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Live: Blumfeld

Hannover, Musikzentrum, 27.04.06

Immer wieder … Liebeslieder

Blumfeld ist zurzeit die beste Band, die es in Deutschland gibt. Punkt.
Steve McQueen: Lässige Eleganz, hinter der sich unbändige Leidenschaft zu verstecken scheint. Gelegentlich bricht die Energie aus, liegt sichtbar an der Oberfläche – und trotzdem verliert der Mann nie die Aura der Unergründlichkeit. Behind blue eyes …

Wäre Steve McQueen eine Band, sie hieße Blumfeld.

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Live: Adam Green

Saarbrücken, SR, 26.2.2006.

Adam Green, der zynische Songschreiber aus New York, der sich vom clownischen Provokateur zum hoch geschätzten Künstler gemausert hat, ist derzeit auf Deutschlandtournee. Kein gewöhnliche Tour wohlgemerkt. Er spielt nur in wenigen Städten und das jeweils vor einer überschaubaren Gruppe Fans, die zuvor das Glück hatten, bei ortsansässigen Radiosendern Karten zu gewinnen.

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Live: Hard-Fi

Luxemburg, den atelier, 21.2.2006.

In Großbritannien sind sie bereits Stars. Dank ihrer Hitsingles „Cash Machine“ und „Hard To Beat“ dürfen sich Hard-Fi auf ihre anstehende UK-Tour freuen, die schon jetzt komplett ausverkauft ist. Dabei gastieren sie als Hauptband in nicht gerade den kleinsten Clubs der Insel und immerhin fünf Mal in London. Nicht schlecht für eine Band, die bis dato erst ein Album auf dem Markt hat: „Stars Of CCTV“, erschienen im letzten August.

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Live: Posies

Saarbrücken, Kleine Garage, 17. Januar 2006.

Warum zum Teufel läuft beim Soundcheck des Haupt-Acts immer so ausgelutsche Musik? Das drückt eh schon die Stimmung. So geschehen auch beim Gig der reformierten „power pop band“  Posies aus Seattle. Bevor sich die ins Zeug legten, durfte noch das andere Quartett,  The Amber Light aus Wiesbaden, ran und sollte mit vier Stücken musikalisch mehr Vielfalt (zwischen Alternative Pop und ProgRock) bieten, als seine Nachfolger.

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Live: Starsailor

Luxemburg, den atelier, 29.11.2005.

Hat diese Band schlechte Lieder im Repertoire? Irgendwie nicht. Es lag auch sicherlich nicht an der allerhöchstens durchschnittlichen Vorgruppe, den Wire Daisies, dass Starsailor einen dermaßen positiven Eindruck hinterließen.

Leicht hatte es der besagte Support nicht. Im „Atelier“ warteten am frühen Dienstag Abend doch alle nur auf James Walsh & Co. Andererseits war der Soft Rock à la Texas oder Cranberries mit dem aufdringlich leidenden Gesang von Frontfrau Treana Morris, der an Sinead O’Connor oder Tracy Chapman erinnerte, völlig belanglos. Was zuvor noch nervte, ward in dem Moment vergessen, in dem Starsailor loslegten.

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