Everlast: Whitey Ford Sings The Blues

House Of Pain are no longer in tha house. House Of Pain are fucking dead (ebenso wie die schwedische Über-Hardcore-Band Refused übrigens). Bevor er nach dem Dahinscheiden seiner Band und somit der Trennung von Danny „Danny Boy“ O’Connor und Leor „DJ Lethal“ Dimant in ein tiefes kreatives Loch fallen konnte, hat Everlast, der im normalen Leben Erik Schrody heißt, lieber zu Gitarre und Mikrophon gegriffen, um erneut (vor acht Jahren bereits kam sein Debüt „Forever Everlasting“ auf den Markt) seine Eigenkompositionen in Wort und Ton zu fassen. Dabei herausgekommen ist „Whitey Ford Sings The Blues“.

„Für mich ist das, was ich tue, immer noch HipHop. Ich hasse es, jetzt wie ein Kunst-Klugscheißer zu klingen, aber da steckt Emotion in diesem Album. Und die Leute, die mochten, was ich bisher tat, und wissen, worum es mir in diesem Spiel geht, werden schon damit klarkommen“, erklärt der Sologänger. Unterstützt wurde er bei diesem Unternehmen von Prince Paul, Sadat X (Brand Nubian), Bronx Style Bob, Casual, Guru und Norwood Fisher (Fishbone-Bassist). Sie hatten die Aufgabe, die Vorgaben von Everlast in die Tat umzusetzen, was – höre ich mir dieses Album nun schon zum wiederholten Mal in aller Ruhe an – wahrlich gelungen ist.

Anstatt weiterhin mit House Of Pain nur noch zwischen Hotel und Bühne zu tingeln, um die Deckung des Kontos zu gewährleisten, hat Erik Schrody die wahre Lust an der Musik wieder entdeckt und läßt den Hörer an seiner Begeisterung teilhaben. Einerseits HipHop, andererseits B-Boy goes Akustikgitarre wie bei „Ends“ oder „What It’s Like“ (Everlast: „Ich versuchte mir vorzustellen, was Neil Young oder Willie Nelson machen würden, wenn sie ein B-Boy wären. Von der Attitüde her ist etwa Johnny Cash ja durchaus ein B-Boy.“). Daß er Gitarre spielen kann, bewies er vor einigen Jahren bei seinem Auftritt mit Läster- und Plappermaul Denis Leary auf ‚MTV‘.

Ich hoffe inständig, daß die Veröffentlichung dieses Sahnestückchens unter einem besseren Stern steht als dessen Entstehungsphase: Einen Tag vor Ende der Aufnahmen riß dem bereits seit seiner Geburt mit einem Herzfehler belastete Musiker ein Herzmuskel und ihm mußte eine künstliche Herzklappe eingesetzt werden.

Everlast: Whitey Ford Sings The Blues
(Tommy Boy/East West)

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