Ronnie Lane: Plonk

Das muß man den Hinterbliebenen und Freunden des im Juni 1997 verstorbenen britischen Country-Rockers schon attestieren: in puncto Geschäftstüchtigkeit und fan-freundlicher Nachlaßverwaltung sind sie nicht zu schlagen. Innerhalb von knapp zwei Jahren haben Bruder Stan & Co. mehr (eigenständige) Alben von Ronnie veröffentlicht als der (solo) zu Lebzeiten.

Allerdings schießen sie m. E. jetzt ein bißchen über das Ziel hinaus. Die hübsch als Zigarettenschachtel aufgemachte 4-CD-Box „Plonk“ (Ronnies Spitzname!) enthält nämlich drei bereits wiederveröffentlichte Longplayer: die Compilations „Kuschty Rye – The Singles 1973 – 1980“ und „Tin & Tambourine“ (Rarities & outtakes) sowie die um diverse Bonustracks erweiterte Debüt-LP „Anymore For Anymore“.

Einzig „neu“ ist die Mini-CD „Lucky Seven“ mit sieben Songs, die im Juli 1977 im ROLLING STONES MOBILE auf Ronnies walisischem Bauernhof aufgenommen worden waren. Doch dieser Mitschnitt ist wahrlich ein Juwel. Ganz entspannt spielt hier – während einer Tourneepause – die letzte SLIM CHANCE-Besetzung (inkl. STONES-Pianist Ian Stewart) mit ihrem „Headliner“ Eric Clapton auf. Dabei kommen Standards wie „Annie Had A Baby“ oder „Walk On By“ zu Gehör, mal mit Ronnies unverwechselbaren Gesang, mal „nur“ als instrumentale Skizzen (z. B. „Ron’s Take“, aus dem später „Kuschty Rye“ wurde).
Beinharte Fans sollten, trotz des Preises und der Dubletten, zugreifen (letztere kann man ja gut verschenken!).

Ronnie Lane
Plonk
(New Millennium/EfA)

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