The Candyskins: Feed it

The Candyskins gehören zu der Sorte von Britpoppern, die´s krachen lassen. „Feed it“ ist ein wuchtiger Ohrwurm mit lassigem Geschrammel, brachialen Stromgitarren und coolem Gesang. Noisiger Charme und rüpelhafte Arroganz – bei strikter Mainstreamtauglichkeit.

Die überregionalen Ambitionen der Engländer dokumetiert schon die Anlage der Single: Take 1 ist die US-Version (!), und Take 2 erst die UK-Version. Ihre Heimat haben sie bereits mit Hilfe ihres letzten Albums „Sunday Morning Fever“ und der dazugehörigen Hit-Single „Monday Morning“ erobert, und nun soll der amerikanische Markt dran glauben. Ein Übersee-Label fand sich schon zur Veröffentlichung bereit, auch der Video-Clip wurde in den USA gedreht, und hinterm Mischpult (allein dieser Single, die der Titelsong des Films „Waterboy“ werden wird) saßen die Produzenten Sam Williams (Supergrass) und Tim Palmer (Tears for Fears, Duran Duran, Sepultura etc.).

Während die US-Fassung des Songs ohne Umschweife und gitarrnlastig zur Sache kommt, rücken in der UK-Version die Keyboards stärker nach vorn: zarte Pling-Plong-Synties und spacige Spielereien.

„Destiny“ (Take 3) lehnt sich vom Stil her an Take 1 an: knackig-spröder Gute-Laune-Rock zum Mitgrölen. „Help me“ (Take 4, im J.B. Mix) ist ein spleenig-elektrifizierter trägerGammel-Song. Hübsch.

Fazit: Nette Songs, die man im Rahmen freizeitlicher MTV-Dauerberieselung zwar mit Wohlwollen quittiert, für die man aber nie innehält, um mit starrem Blick auf die Einblendung der Intepreten zu warten. No need to make a Knoten in the Hirn.

The Candyskins: Feed it
(Intercord)

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