Ich liebe diese Band seit ihrem Auftritt auf dem Dynamo Open Air vor drei Jahren. Mittags mussten sie als erste Band den Tag auf der Hauptbühne eröffnen. Als ich einen Tag zuvor in einer Broschüre las, dass DJ Lethal von House Of Pain bei den Jungs mitwirkt, war für mich klar, dass ich sie sehen musste. Und die Vorfreude wurde nicht enttäuscht. Limp Bizkit zogen ordentlich vom Leder und gingen als Sieger von der Bühne. Das sahen viele anders.
Ihr Debüt ging in der Presse sowieso total unter. Niemand schien Notiz von den Kalifornier zu nehmen. Selbst bereits geführte Interviews meinerseits wurden nicht abgedruckt, da die Band zu unwichtig sei. Und heute: Jedes Magazin stürzt sich mit aller Wucht auf die Band und versucht sie mit special features in den Himmel zu heben. Da kann ich mich beruhigt zurücklehnen und einmal in mich hinein grinsen. Ich sage nur eins: Weitblick. Genug der Selbstbeweihräucherung. Limp Bizkit anno 1999 sind keinen Deut schlechter als vor drei Jahren. Im Gegenteil, die Band um Shouter Fred Durst kann noch ein paar Schippen an Power, Aggressivität und Songqualität in die Waagschale legen, die sich dadurch ganz schön gen Boden neigt.
Lange Rede, kurzer Sinn: „Significant Other“ gehört zum Favoritenkreis meiner diesjährigen Top 10. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Abnutzungserscheinungen nicht keine in Sicht. Moderner Metal – so zumindest möchte ich das hier Dargebotene mal bezeichnen – könnte nicht besser gemacht sein. Für mich neben Deftones die besten im Modern Metal-Metier.
Limp Bizkit: Significant Other (Flip/Interscope/Motor)