Counting Crows: This Desert Life


„This Desert Life“ – der dritte Streich der Counting Crows und sicher nicht der leichteste. Nach einem umjubelten Debüt (August And Everything After) und einem extrem rockigen Nachfolger (Recovering The Satellites) hatten sich die Mannen um Adam Duritz selbst in die Ecke gestellt. Nach einer langen Pause und einem Doppel-Live-Album, das hoffen ließ, liegt nun das neue Studio-Werk vor. Stilistisch nähern sich die neuen Songs wieder dem Debüt an, klingen aber leichter, nicht so verbissen. Hier wird nicht mehr um Anerkennung gekämpft, sie wird vorausgesetzt. Bemühte Ernsthaftigkeit hat ausgedient, Counting Crows scheint es scheißegal zu sein, ob diese Platte den Kritikern gefällt oder nicht. Sie haben den Spaß am Musizieren hörbar wiederentdeckt und schaukeln sich ausgelassen durch zehn Folk-Songs erster Güte.

Produzent Dennis Herring hat der Band einen sehr erdigen und trockenen Klang verpaßt, der dem Hörer immer wieder die „Scheune um die Ecke“ als Aufnahmeort vorgaukelt. Besonders das Klavier klingt in den ersten drei Liedern wie ein lang ausgedientes Bar-Piano. Die Single „Hanginaround“ beweist, daß es nicht „rocken“ muß um zu „grooven“. Ein rauher Gitarrenlick, Handclaps, dominantes Klavier, schöne Backgroundvocals und ab geht´s. Und wenn dann Adam Duritz im 8. Song „Amy Hit The Atmosphere“, seine Stimme zu einem melancholischen Klagelied erhebt, wird klar, daß Counting Crows doch die brillante Folk-Band sind, für die sie alle nach ihrem Debüt gehalten haben.

Counting Crows: This Desert Life
(Geffen Records)

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