Der Nordire Cathal Coughlan ist bereits seit Anfang der 80er Jahre beständiges Mitglied des großen Musikzirkus. Nicht, dass sich sein Lebenslauf lustig liest, aber er kommt mir vor wie der traurige Clown, der absolut nie das Richtige tut. Sein alter Weggefährte Sean O´Hagan -mit dem er den Kern von Microdisney formte- ist inzwischen bei den High Llamas, während er bei solch berühmten Formationen wie The Fatima Mansions sein Dasein fristete. „Black River Falls“ könnte die Initialzündung für einen Neuanfang sein.
Düster und introvertiert brummelt er seine desillusionierten Lieder. Wäre Nick Cave Ire und würde mit New Model Army seine Songs einspielen, könnte etwas Ähnliches dabei herauskommen.
Seine Musik scheint nur so viel Melodie wie nötig zuzulassen, um nicht komplett in der Monotonie zu versinken. Manchmal reicht das nicht aus und die Stücke werden von ihrer Gleichförmigkeit erdrückt (z.B. „Dark Parlour“). Bei den meisten Liedern geht jedoch sein Konzept auf: „The Ghost Of Limehouse Cut“ oder das eingängige „Out Among The Ruins“ sind fast schon hypnotische Folk-Songs, bleiben aber fernab des Mainstream. Ich erspar´ euch jetzt einen weiteren Zirkusvergleich, aber die Zeiten des traurigen Clowns sollten für Cathal Coughlan endgültig vorbei sein.
Cathal Coughlan: Black River Falls
(Cooking Vinyl)