Nick Cave & The Bad Seeds: No More Shall We Part

Nick Cave veröffentlicht zwar schon seit 1984 Platten, aber erst sein morbides Duett mit Kylie Minogue hat die Underground-Ikone in ein breiteres Licht gerückt. Die darauf folgende CD „The Boatman’s Call“ hat ihn und seine Band von einer unheimlich intensiven und verschlossenen Seite gezeigt. Fast vier Jahre hat sich Nick Cave Zeit gelassen, um erneut ein tiefschürfendes Werk zu veröffentlichen.

Gleich der Opener „As I Sat Sadly By Her Side“ charakterisiert das neue Album: Hohe Pianotöne zerreißen die Einheit des dichten Klangbildes. Diese ungewöhnlich hohen Klavier-Einsprengsel tauchen in ähnlicher Form in „Fifteen Feet Of Pure White Snow“ nochmal auf. Nick Cave setzt komplett auf die Reibung, die entsteht, wenn innere Ruhe und Zerrissenheit versuchen, einen Konsens zu finden. Das fast schon schmalzige „Love Letter“ könnte aus einem Doris Day Film sein, einzig sein verzweifelter Gesang lässt ihn an diesem Stolperstein nicht straucheln. Aber gerade das dramatische Auswälzen seiner Gefühle und Ängste, unterstützt von seiner unvergleichlich behutsamen Band, machen „No More Shall We Part“ zu einem Album von geradezu majestätischer Würde.

Nick Cave & The Bad Seeds:
No More Shall We Part
(Mute)

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