Lassen wir den Hype der Briten und einiger Deutscher einfach mal beiseite und beschäftigen uns mit den nackten Tatsachen. Mina sind vier Menschen aus der Mitte Deutschlands, sprich dem politischen und angeblich popkulturellen Herzen der Nation: Berlin. Mina wollen nur von A nach B kommen, nicht sich gleich durch das ganze Alphabet kämpfen und bis zu Z vordringen. Kleine Brötchen also. Was nicht heißen soll, die kleinen würden nicht ebenso gut schmecken wie die großen. Von wegen.
Mina verbinden auf die ihre sehr eigene Art Gitarrenmusik aus dem Indie-Sektor mit Elektronik. Vor allem dem hippen und durchaus Tanzflächen-füllenden House. Man könnte sich Postrock à la Trans Am im Remix der Labelkollegen Le Hammond Inferno vorstellen und hätte einen passablen und konsensfähigen Vergleich gefunden, die Musik von Minas „A To B“ auf den Punkt zu bringen. Zu erwähnen sei noch, dass Mina nicht immer geradeaus spielen und gerne für den einen oder anderen Schabernack zu haben sind. Der findet sich in Feedbacks, schrägen Klängen und noisigen Gitarren-Breaks wieder, die das hübsch dekorierte Indie-House niederwalzen und der erzeugten Idylle keine längerfristige Chance geben. Am Ende steht „A To B“ mehr für Indie, denn für House, denn mit zunehmender Dauer der Platte verlieren sich die House-Anteile in elektronische Spielereien, die das locker groovende Gitarre-Bass-Schlagzeug-Gerüst geschickt anzureichern wissen.
Mina: A To B (Bungalow/Labels/Virgin)