David Usher: Morning Orbit

David Usher ist der Sänger der kanadischen Rockband Moist, die in unseren Breitengraden bisher leider nicht mehr als Achtungserfolge erzielen konnten. Auf seinem zweiten Soloalbum „Morning Orbit“ probt er jetzt den ganz großen Spagat: Vom sensiblen Songpoeten über den modernen Popmusiker bis hin zum straighten Rocker versucht er, mit seiner sanften, ungewöhnlich hohen Stimme, alle Stile abzudecken.

Obwohl die CD gut zu hören ist, wird man den Eindruck nicht ganz los, dass er sich doch das ein ums andere Mal ein bisschen verzettelt. Generell gehen ihm die traditionelleren Klänge besser von der Hand. Obwohl er viel mit Sounds und Loops arbeitet, stechen die abgespeckten Nummern wie die recht normale Coverversion von „Fast Car“ (Tracy Chapman) oder die Folk-Ballade „St. Lawrence River“ positiv hervor. Auch der stärkste Song des Albums „Black Black Heart“ kommt in der rockigen Bonusversion besser als im modernen Gewand.

Selbst wenn ich persönliche Präferenzen unter den Tisch fallen lasse, werde ich das Gefühl nicht los, dass David Usher Geradlinigkeit mehr liegt als Soundtüftelei. Unterm Strich ist „Morning Orbit“ ein gelungenes Werk mit einem unheimlich vielseitigen Sänger, der sich noch nicht gefunden hat, aber die Suche unbedingt fortsetzen sollte.

David Usher: Morning Orbit
(EMI)

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